Die Ergebnisse des Gesamtkostenverfahrens bedürfen einer eigenen Interpretation. Auch wenn die Werte sich durch unterschiedliche Entwicklungen bei mehreren Produkten in vielen Unternehmen ausgleichen, kann die im Beispiel geschilderte Situation jeden Kostenrechner treffen. Dennoch findet sich das Gesamtkostenverfahren in vielen deutschen Unternehmen. Neben weiteren Nachteilen verfügt diese Methode der Erfolgsermittlung auch über einige Vorteile:

  • Nachteilig wirkt sich vor allem in kleinen Unternehmen aus, dass der Bestand für jede Periode (in der Regel ein Monat) ermittelt werden muss. Dazu ist eine Inventur notwendig oder ein funktionierendes Warenwirtschaftssystem.
  • Die Daten der Erfolgsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren können nicht ohne weiteres in die Kalkulation übernommen werden, da die Werte nicht produktbezogen sind.
  • Vorteilhaft wirkt sich aus, dass die für die Erfolgsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren benötigten Daten aus der Buchhaltung ohne Umrechnung und Verteilungen genutzt werden können. Damit stehen die Werte schnell zur Verfügung.
  • Das Gesamtkostenverfahren kann in das Kontensystem der Buchhaltung integriert werden.
  • Das Verfahren ist rechnerisch sehr einfach.
 
Praxis-Tipp

Gesamtkostenverfahren für kleine Betriebe besser geeignet

Immer mehr Unternehmen müssen ihre Abschlüsse nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS erstellen. Diese verwenden das Umsatzkostenverfahren. Das Gesamtkostenverfahren ist jedoch wegen seiner einfachen Handhabung für kleine Betriebe und für die Einführung von Erfolgsermittlungssystemen zunächst besser geeignet. Sie sollten dies bei der Entscheidung für eines der Verfahren berücksichtigen.

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