Rz. 178

Solange die Komplementär-GmbH als Mitunternehmer anerkannt ist, muss ihr Beteiligungskonto dem Kapitalkonto bei der GmbH & Co. entsprechen. Alle Veränderungen sind übereinstimmend auszuweisen, eine Differenz darf nicht entstehen. Daher sind auch Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit der Beteiligung nur im Ergebnis der GmbH & Co. aufzuzeigen; erst der Nettobetrag geht in die Buchführung der Komplementär-GmbH ein.

 
Praxis-Beispiel

Korrespondierende Bilanzposten

Die U-GmbH ist an der U-GmbH & Co. als einziger Komplementär beteiligt, Kommanditisten sind die Kaufleute V und W. Neben der Geschäftsführertätigkeit übt die U-GmbH keine weitere Betätigung aus, hat aber der U-GmbH & Co. ein mit 40.000 EUR fremdfinanziertes Grundstück zur entgeltlichen Nutzung überlassen. Die angemessene Pacht hierfür beträgt jährlich 60.000 EUR, der nachgewiesene Aufwand 20.000 EUR.

Die korrekten Handelsbilanzen beider Gesellschaften zeigen folgendes Bild:

 
U-GmbH
Aktiva EUR   Passiva EUR
Grundstück 90.000   Stammkapital 50.000  

Beteiligung

U-GmbH & Co.
    Hypotheken 40.000  
10.000        

Gewinnanspruch

U-GmbH & Co.
   

Verbindlichkeiten/

Kosten Grundstück
   
25.000   20.000  

Forderungen Pacht

U-GmbH & Co.
         
60.000   Bilanzgewinn 75.000  
  185.000     185.000  
 
U-GmbH & Co.
Aktiva EUR   Passiva EUR
Anlagevermögen 400.000   Kapital U-GmbH 10.000  
Umlaufvermögen 800.000   Kapital Kdt V 95.000  
      Kapital Kdt W 95.000  
     

Verbindlichkeiten/Pacht

U-GmbH
   
      60.000  
      Bankschulden 440.000  
      Gewinn 500.000  
  1.200.000     1.200.000  

Für die Steuerbilanzen sind Umstellungen und Ergänzungen erforderlich:

 
U-GmbH
Aktiva EUR   Passiva EUR
Grundstück   Stammkapital 50.000  

Beteiligung

Kapitalkonto bei U-GmbH & Co.
         
         
(10.000 EUR     Hypotheken  
+ 25.000 EUR) 35.000        
Sonderkapital bei U-GmbH & Co.     Verbindlichkeiten/Kosten Grundstück    
90.000    
           
40.000   Bilanzgewinn 75.000  
Gesamtwert Beteiligung nach Spiegelbildmethode 125.000     125.000  
 
Sonderbilanz U-GmbH bei der U-GmbH & Co.
Aktiva EUR   Passiva EUR
Grundstück 90.000   Kapital 90.000  
Forderung Pacht 60.000   Hypothek 40.000  
      Verbindlichkeiten/Kosten Grundstück 20.000  
  150.000     150.000  

Das für die Spiegelbildmethode maßgebliche Gesamtkapital der U-GmbH ergibt sich wie folgt:

 
  EUR
Kapitalkonten bei KG 35.000
Kapital Sonderbilanz bei KG 90.000
  125.000

Die steuerbilanzielle Behandlung von Mitunternehmeranteilen erfolgt nach der sog. Spiegelbildmethode. Bei der Spiegelbildmethode bilanziert ein Gesellschafter seine Beteiligung an der Personengesellschaft nicht mit deren Anschaffungskosten, sondern mit dem Spiegelbild seines Kapitals (einschließlich Ergänzungs- und Sonderbilanzen) bei der Personengesellschaft. Folge der Spiegelbildmethode ist die unmittelbare bilanzielle Ergebniserfassung beim Gesellschafter (§ 5 EStG Rz. 204)..

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge