Wollen Sie sich schnell einen Überblick verschaffen, wie hoch in etwa die fixen und variablen Kosten im Unternehmen sind, können Sie sich der so genannten mathematischen Kostenauflösung bedienen.

Der Begriff "mathematisch" verführt zu dem Irrglauben, hier habe man es mit einem komplizierten Verfahren zu tun. Dies ist nicht der Fall.

Das Verfahren setzt Beschäftigung und Kosten in Beziehung und ermittelt so die fixen und variablen Kostenblöcke. Gehen Sie wie folgt vor, wenn Sie die variablen und fixen Kosten berechnen möchten:

  1. Schauen Sie sich zunächst die Beispielrechnung in der Tabelle Kostenauflösung an (s. Abb. 4). Sie benötigen die Daten von mindestens zwei verschiedenen Zeitperioden, die Leistung in diesen Perioden (Stück, Stunden) und die Kosten (Gesamtkosten) während dieser Perioden.
  2. Rechen Sie jeweils die Kostendifferenz und die Mengendifferenz zwischen den beiden Zeitperioden aus. Die Formel Kostendifferenz geteilt durch Mengendifferenz ergibt die variablen Kosten pro Stunde bzw. Stück.

    Abb. 4: Beispielrechnung in der Tabelle Kostenauflösung zur Ermittlung der Fixkosten

    Sie kennen jetzt die variablen Kosten pro Stunde bzw. pro Stück. Berechnen Sie hieraus die Gesamtsumme der variablen Kosten für die unterschiedlichen Zeiträume, indem Sie den erhaltenen variablen Satz mit der Leistungsmenge multiplizieren.

  3. Die Differenz zwischen den Gesamtkosten vermindert um die variablen Kosten gesamt je Zeiteinheit ergeben jetzt jeweils die Fixkosten für die Zeitperiode.

     
    Praxis-Tipp

    Sie sollten für unterschiedliche Zeitperioden auf die gleiche Summe für die Fixkosten kommen, da diese unabhängig von der Ausbringungsmenge sind. Eine Ausnahme könnten sprungfixe Kosten sein. Das bedeutet, die Produktion wurde vielleicht um eine Produktionseinheit aufgestockt oder abgebaut werden. Eine größere Abweichung bei den ermittelten Fixkosten je Zeiteinheit sollte Anlass sein, nach den Ursachen hierfür zu forschen.

  4. Jetzt können Sie jeweils den prozentualen Anteil der fixen Kosten an den Gesamtkosten bzw. der variablen Kosten an den Gesamtkosten berechnen.
  5. Am Ergebnis können Sie erkennen, wie hoch der Fixkostenblock im Verhältnis zu den Gesamtkosten ist; je höher, desto schlechter für das Unternehmen.

     
    Praxis-Tipp

    Hierbei spielt die Branche natürlich auch eine ausschlaggebende Rolle. Ein Dienstleistungsunternehmen hat einen wesentlich höheren Fixkostenblock als ein Produktionsunternehmen. Entscheidend ist daher neben dem prozentualen Anteil auch die Veränderung des Fixkostenblocks im Zeitvergleich: Steigt der Fixkostenanteil an den Gesamtkosten, verschlechtert sich die Kostensituation im Unternehmen.

  6. Geben Sie in den unteren Teil der Tabelle Kostenauflösung nun Ihre eigenen Zahlen ein. Dafür sind die Zellen D32 bis E33 vorgesehen (s. Abb. 5).
  7. Das Ergebnis wird in der Tabelle anschließend automatisch berechnet. Sie können die Daten dort bequem ablesen.

Abb. 5: Der untere Teil der Tabelle Kostenauflösung: Das Ergebnis der Kostenauflösung

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