Der steigende Effizienz- und Effektivitätssteigerungsdruck macht auch vor der Finance-Abteilung nicht halt. Um dem Anspruch einer laufenden Steigerung von Qualität und Bearbeitungszeit bei gleichzeitiger Senkung der Kosten und des Ressourceneinsatzes gerecht zu werden, ist die Leistung von Finance-Prozessen aktiv und kontinuierlich zu messen.

Leistungsmessung

Dabei wird Leistungsmessung im Sinne des Performance Measurement als "Aufbau und Einsatz meist mehrerer quantifizierbarer Maßgrößen verschiedener Dimensionen (Kosten, Zeit, Qualität, Innovationsfähigkeit, Kundenzufriedenheit […]), die zur Beurteilung der Effektivität und Effizienz der Leistung und Leistungspotenziale unterschiedlichster Objekte […] im Unternehmen herangezogen werden"[1] verstanden. Die Leistungsmessung bezieht sich also auf das Messen und Bewerten von Arbeitsergebnissen und -leistungen. Grundsätzlich kann ein Ergebnis oder eine Leistung in quantitativer oder qualitativer Form bewertet oder gemessen werden. Typische quantitative Messgrößen stellen dabei die Kosten oder die Zeit dar. Demgegenüber berücksichtigen qualitative Messgrößen sog. Soft Facts wie z. B. die Leistungsqualität oder die Zufriedenheit der Kunden. Neben einem ausgeglichenen Einsatz der monetären und nicht monetären Messgrößen sollte eine gute Leistungsmessung ebenfalls ein ausbalanciertes Verhältnis von absoluten und relativen ebenso wie inputorientierten und output- bzw. wirkungsorientierten Messgrößen aufweisen.

Messdimensionen Qualität, Zeit, Kosten

Um diese Forderung bei der Messung von Prozessen im Allgemeinen und von Finance-Prozessen im Speziellen zu berücksichtigen, bieten sich die drei Messdimensionen Qualität, Zeit und Kosten an. Hierdurch kann nicht nur die finanzielle Transparenz, sondern auch die Leistungstransparenz der Prozesse sichergestellt werden. Bei der Wahl der einzelnen Prozessziele in diesen Dimensionen ist jedoch darauf zu achten, dass diese durchaus konfliktäre Beziehungen aufweisen können. Beispiele für die Finance-Prozessleistung finden sich direkt in den Prozessbeschreibungen der einzelnen Finance-Hauptprozesse wieder (vgl. Kapitel 3).

Kennzahlenmonitoring

Entlang der genannten Dimensionen (Kosten, Qualität, Zeit) können geeignete Kennzahlensysteme für die jeweiligen Finance-Prozesse definiert werden. Das so entstehende Kennzahlenmonitoring hilft fortan Leistungslücken zu identifizieren, konkrete Maßnahmen zur Schließung der Lücken zu initiieren ebenso wie die dadurch erzielten Verbesserungen dauerhaft abzusichern. Die Verknüpfung der Verbesserungsziele mit einem betrieblichen Anreizsystem verbindet darüber hinaus die Verantwortung der Prozesseigentümer mit der Leistungsmessung.

Dabei ist wichtig, dass die Leistungsmessung im Sinne eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (vgl. auch Abschnitt 3.10) regelmäßig erfolgt. Präziser formuliert sollte sie mindestens jährlich, bestenfalls monatlich erfolgen.

[1] Zit. n. Gleich, 2001, S. 11f.

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