Die verbrauchsorientierte Bestandsergänzung kommt zur Anwendung bei Hilfs- und Betriebsstoffen sowie bei Materialien von eher geringem Wert. Bei diesen Verfahren legen Beschaffung und Disposition fest, nach welchem Prinzip die benötigten Mengen bestellt bzw. angeliefert werden.

Bei der verbrauchsorientierten Disposition kann unterschieden werden zwischen:

  • dem Bestellrhythmusverfahren und
  • dem Bestellpunktverfahren.

4.3.1 Bestellrhythmusverfahren

Beim Bestellrhythmusverfahren werden die Bestellungen in gleich bleibenden Zeitabständen ausgelöst. Es wird entweder immer die gleiche Menge bestellt oder es wird ein Höchstbestand festgelegt, den das Lager beim Eintreffen der neuen Lieferung erreichen soll.

Eine Kontrolle des Lagerbestands zum Bestellzeitpunkt erfolgt nur im Bestellrhythmussystem mit Höchstbestand. Die Bestellmenge wird hier als Differenz zwischen Lagerbestand zum Zeitpunkt der Überprüfung und dem gewünschten Höchstbestand bestimmt (vgl. Abb. 4).

Abb. 4: Bestellrhythmusverfahren mit gleichen Bestellmengen (vgl. Fortmann; Kallweit, 2000, S. 59)

Bei diesem Verfahren ist der Aufwand für die Überwachung und Kontrolle geringer als beim Bestellpunktverfahren. Es wird hier nur in regelmäßigen Abständen der Bestand überprüft. Bei erhöhtem Verbrauch, Schwund und Ausschuss können Liefer- und Versorgungsengpässe auftreten. Desgleichen können hohe Lagerbestände bei geringerem Verbrauch auftreten. Dieses Verfahren eignet sich vor allem bei gut planbarem Verbrauch und kurzen Lieferintervallen.

4.3.2 Bestellpunktverfahren

Beim Bestellpunktverfahren wird bei jeder Lagerbewegung der Bestand überprüft. Eine Bestellung wird ausgelöst, wenn der Lagerbestand eine zuvor festgelegte Höhe, die als Meldebestand oder Bestellpunkt bezeichnet wird, erreicht oder unterschritten hat (vgl. Abb. 5). Das Verfahren eignet sich bei unregelmäßigem Verbrauch an C-Teilen.

Das Bestellpunktverfahren erfordert eine kontinuierliche Lagerverbrauchs- und Lagerabgangskontrolle, um ständig über den Lagerbestand informiert zu sein. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die Zeiträume zwischen den Bestellungen einer Veränderung des Lagerabgangs anpassen. Die regelmäßige Lagerverbrauchskontrolle erfordert einen höheren Kontroll- und Verwaltungsaufwand. Es entstehen aber geringere Fehlmengenkosten, da eine ständige Kontrolle der Lagerbewegungen stattfindet.

Abb. 5: Bestellpunktverfahren mit gleichen Bestellmengen (vgl. Fortmann; Kallweit, 2000, S. 58)

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