Neue Potenziale durch eine zukunftssichere Technologie

Durch die eingesetzte SAP-S/4HANA-Technologie, die auf einer in Spalten organisierten Datenspeicherung im Arbeitsspeicher, d. h. "In Memory", aufbaut, können jetzt sog. OLTP- und OLAP-Workloads in ein und derselben Datenbank stattfinden. Das Online Analytical Processing (OLAP) zielt dabei auf interaktive "Online"-Analyseprozesse ab, die ad hoc für das Management Reporting ausgeführt werden sollen und dabei in komplexen Lesevorgängen und beim Verdichten historischer, multidimensionaler Daten möglichst kurze Zugriffszeiten erzielen sollen. Solche, aus multidimensionalen Strukturen gewonnenen, Daten werden mittels OLAP-Technologie dann in sog. Cubes – vorstellbar als mehrdimensionale Tabellen – organisiert und abgelegt. Dem gegenüber stehen beim Online Transaction Processing (OLTP) viele einzelne, transaktionsorientierte Lese-, Schreib- und Löschvorgänge anwendungsbezogener, zweidimensionaler Daten in detaillierter Form zu laufenden Geschäftsvorfällen. In klassischen Umgebungen ist eine logische und physikalische Trennung beider Systeme angezeigt, da Daten aus den operativen Systemen in regelmäßigen Abständen repliziert werden müssen, um Berechnungen aller möglichen Aggregationen eines bestimmen Cubes für langwierige OLAP-Workloads vorzuhalten. In der implementierten HANA-Umgebung ist eine OLTP-/OLAP-Trennung nicht mehr erforderlich, da sie ohne Datenreplikationen vor und zurück zu SAP BI bzw. BPC auskommt. Die im Hochgeschwindigkeits-Arbeitsspeicher abgelegten Daten können ohne vorherige vollständige Scans ganzer Datenbanken abfragespezifisch in Echtzeit bereitgestellt werden.

Darüber hinaus zeichnet sich die SAP-S/4HANA-Plattform durch eine Mehrebenen-Speicherfunktion aus, d. h., die Verarbeitung großer Datenmengen ist nicht durch die Größe des vorhandenen Arbeitsspeichers limitiert, da bedarfsweise oder gem. definierter Richtlinien Datenbestände aus dem Arbeitsspeicher auch im Spaltenformat auf Festplatten verschoben werden können und umgekehrt, ohne dass überflüssige, speicherintensive Duplikate angelegt werden müssen. Somit konnte auch die bestehende Infrastruktur beider Unternehmen in die neue Umgebung integriert werden.

Um den Anwendern und speziell den Entscheidungsträgern den Einstieg in das gemeinsame ERP-System mit neuen Benutzeroberflächen und Möglichkeiten im Reporting wie dynamischen Dashboards zu erleichtern, wurden der Integrationsprozess von regelmäßigen Machbarkeitsanalysen, den sog. Proofs of Concepts (PoC), begleitet und manuelle Prozesse nach Validierung zunächst erhalten. Mithilfe von Rentabilitäts-Cubes konnte über die verbesserte Datenaggregation auf Transaktionsebene die Margenanalyse mit fortschreitender Genauigkeit betrieben werden und mithilfe von Spend Cubes konnten die Ausgaben aller fusionierten Unternehmensteile nachhaltig optimiert werden. Die systemseitigen Verbesserungen bzw. Anpassungen wurden entsprechend den Geschäftsszenarien schrittweise vorgenommen.

Nach Abschluss des ERP-Roll-Outs sollen alle Systeme auf SAP-S/4HANA-basierten Umgebungen operieren.

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