Einerseits erhöht der steigende Automatisierungsgrad die Abhängigkeit von der Energie, andererseits ist der Energieverbrauch schon seit langem in den politischen Gremien Tagesthema. Diese Zwickmühle zwingt die Unternehmen, sich aktiv mit der Gestaltung der Energiekosten zu beschäftigen.

  • Ökosteuer: Die Ökosteuer ist jedem als zusätzliche Belastung des Benzinpreises bekannt. Die Besteuerung umfasst jedoch auch andere Energiearten wie z. B. den Strom. Um die Konkurrenzfähigkeit der energieabhängigen Industrie zu gewährleisten, gibt es für Unternehmen unter bestimmten Bedingungen eine Befreiung von der Ökosteuer. Der Controller muss diese Bedingungen prüfen und eventuell auf Änderungen drängen, um diese zu erfüllen. Eine erhebliche Verringerung der Energiekosten ist möglich.
  • Verbrauch: Den größten Einfluss auf die Energiekosten hat der Verbrauch der in der Produktion eingesetzten Maschinen. Moderne Anlagen sind in aller Regel mit weniger Energie zufrieden als alte. Die wirtschaftliche Lebensdauer einer Maschine hängt somit auch von deren Energieverbrauch ab. Es kann sinnvoll sein, eine Anlage auszutauschen, bevor sie technisch soweit ist. Die Berechnung des richtigen Zeitpunktes ist Aufgabe des Controllers.
  • Markt: Durch die Deregulierung des Energiemarktes in der EU sind die Verbraucher heute frei, den Lieferanten für Energie in Form von Strom oder Gas zu wählen. Großabnehmer haben dabei die Möglichkeit, den Preis mit dem Versorgungsunternehmen auszuhandeln. Bisher sind die Befürchtungen über die Unsicherheit der Belieferung, nicht wahr geworden. Der Markt funktioniert und hat für ein niedrigeres Preisniveau vor allem beim Strom gesorgt. Regelmäßige Verhandlungen mit den Lieferanten sollten für optimale Kosten sorgen.
  • Eigenproduktion: Schließlich können die Energiekosten durch die Eigenproduktion bestimmter Energiearten optimiert werden. Bisher war es schon üblich, Dampf für den Produktionsprozess selbst zu erzeugen. Kleine und mittlere Unternehmen können Strom in autarken Blockheizkraftwerken erzeugen. Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme kann ebenfalls genutzt werden. Somit sind Kosteneinsparungen zu erzielen. Das gilt in der Regel immer dann, wenn neben dem Strombedarf ganzjährig auch Wärme (z. B. für die Dampferzeugung) benötigt wird. Die Technik ist ausgereift und sicher erprobt.
  • Fördermittel: Für die Einsparung von Energiekosten gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen der EU, der Bundesrepublik und der Länder. Es lohnt sich, die aktuelle Situation von einem Fachmann prüfen zu lassen. Vielleicht finden sich Wege, auf denen neue Maschinen oder neue Energiekonzepte zum Vorteil von Unternehmen und Umwelt realisieren lassen.

Die Energiekosten werden am Produktionsstandort Deutschland weiter an Gewicht gewinnen. Die zuverlässige Versorgung muss mit relativ hohen Kosten bezahlt werden. Eine richtige Ermittlung und Zuordnung der Energiekosten trägt dazu bei, durch geeignete Maßnahmen die Energiekosten im Griff zu behalten.

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