Die zu erwartenden Kosten für den Zukauf fehlender Zertifikate können zu Überlegungen führen, den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern. Das ist der Hebel, mit dem der Gesetzgeber die Reduktion der Treibhausgase erreichen will. Die Kosten für Emissionsberechtigungen sollen ineffiziente Anlagen zu teuer machen, die Einsparung dieser Kosten sollen neue Verfahren und neue Anlagen wirtschaftlicher machen.

 
Praxis-Tipp

Nicht nur Emissionskosten

Die Kosten für die Zertifikate allein werden nur wenig Einfluss auf grundsätzliche Veränderungen haben. Es gibt jedoch weitere Gründe, die für eine Planung von Anlagen mit geringerem Energieverbrauch sprechen. So sind in den letzten Jahren die Energiepreise erheblich gestiegen. Die Kosten dafür belasten die Kalkulation der Produkte. Außerdem können Unternehmen mit positiven Entwicklungen beim Energieverbrauch im Marketing und im PR positive Reaktionen erzeugen.

  • Der Austausch alter, wenig effizienter Anlagen durch neue, effizientere wird in der Regel den Energieverbrauch bei der Stromerzeugung und in der Produktion senken. Damit sinken auch die Emissionskosten.
  • Durch den erstmaligen Einsatz einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage können auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Energiebilanz positiv beeinflussen.
  • Veränderungen im Produktionsverfahren können direkt und indirekt den Verbrauch von Energieträgern und damit den CO2-Ausstoß senken.
  • Der Verzicht auf Produkte, die besonders viel Energie verbrauchen und daher besonders hohe Emissionskosten mit sich bringen, führt zu einer Reduktion des Verbrauchs an CO2-starken Energieträgern.
 
Achtung

Andere Kosten nicht vergessen

Energieanlagen und Produktionsanlagen mit erheblichem Energieverbrauch verursachen in aller Regel hohe fixe Kosten in Form von Abschreibungen. Auch der Unterhalt solcher Anlagen ist nur bedingt abhängig von deren Auslastung. Eine Reduktion der produzierten Mengen kann daher die weiterhin erzeugten Mengen durch die indirekten Kosten wesentlich verteuern. Die Emissionskosten dürfen daher nicht isoliert betrachtet werden.

  • Durch den Zukauf von Produkten und Bauteilen mit hohem Energieverbrauch wird die Emission auf andere Erzeuger verlagert. Wenn diese die Emissionskosten nicht am Markt weitergeben können, entsteht ein entsprechender Vorteil für den Käufer.

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