Ein Beispiel für den Umgang mit Beteiligungsverhältnissen aus der Unternehmenspraxis liefert die BASF SE.[1] BASF inkludiert in ihrem Nachhaltigkeitsbericht des Geschäftsjahrs 2022 alle Daten ihrer vollkonsolidierten Tochterunternehmen (Anteilsbesitz am Kapital zwischen 49,33 und 100 %) mit 100 %, selbst wenn ihr Anteil darunter liegen sollte. Bei anteilsmäßig konsolidierten, gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Operations; Anteilsbesitz am Kapital 50 bzw. 51 %) werden die Umweltdaten gem. dem jeweiligen Anteil berichtet. Relevante Umweltdaten von nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures; Anteilsbesitz am Kapital zwischen 40,05 und 60 %) und assoziierten Unternehmen (Anteilsbesitz am Kapital zwischen 9,51 und 72,7 %) werden bei der Bewertung der Wertschöpfungskette berücksichtigt. Eine Ausnahme hiervon macht BASF bei Arbeitsunfällen: In diesem Bereich werden zusätzlich zu den Unfällen in Tochterunternehmen auch jene bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures), bei denen BASF Weisungsbefugnis im Bereich des Sicherheitsmanagements hat, unabhängig vom Beteiligungsanteil, in vollem Umfang inkludiert.

Beim Volkswagen Konzern werden alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung des Geschäftsjahrs 2022 inkludiert, welche die Volkswagen AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht.[2] Bei deren Joint Ventures in China werden die Finanzdaten nach der At-Equity-Methode bewertet, produktionsbezogene Umweltdaten (bspw. Mengendaten wie Absatz, Produktion und Belegschaft) jedoch zu 100 % im Nachhaltigkeitsbericht berücksichtigt. Diese Vorgehensweise differiert von jener von BASF, wo solche Daten i. R. d. Analyse der Wertschöpfungskette behandelt werden. Volkswagen berücksichtigt zudem vollumfänglich die Daten ihrer Joint Ventures bei angegebenen sozialen Kennzahlen (Mitarbeiterzufriedenheit, Diversity-Index, Qualifizierungsstunden pro Mitarbeiter, Unfallindizes und Unfallkennzahlen). Was die Managementansätze betrifft, so gelten diese für alle kontrollierten Gesellschaften des Volkswagen Konzerns. Bei Gesellschaften, bei denen Volkswagen nicht Mehrheitseigentümer ist, weist das Unternehmen auf das Bemühen hin, dass i. R. d. faktisch Möglichen und rechtlich Zulässigen angepasste Managementansätze umgesetzt werden.

[1] Siehe BASF-Bericht 2022 – Integrierter Unternehmensbericht zur ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Leistung, https://bericht.basf.com/2022/de/_assets/downloads/entire-basf-gb22.pdf, Abruf 26.3.2024.

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