Die innere Haltung – der Purpose, die Werte – können mit einem starken "Warum?" erarbeitet werden. Aus den Design Thinking-Methoden eignet sich dazu die Methode "Frage 5x Warum" sehr gut. Damit werden in Workshops in einem ersten Schritt 5 unterschiedliche "Warum-Fragen" erarbeitet, die danach von den Mitarbeitenden des Unternehmens / den Teilnehmenden des Workshops beantwortet werden. Ein beispielhaftes ausgefülltes Template dazu findet sich in Abb. 4.

Abb. 4: Tool Frage 5x WARUM für die Geschäfts- und Risikostrategie[1]

Ziel ist – in verschiedenen Reflexionen im Unternehmen – wenn möglich mit unterschiedlichen Teilnehmern aus verschiedenen Bereichen unabhängig von Führungsebenen, diese Warum-Fragen zu erarbeiten und zu beantworten.

Auf der Basis dieser Ergebnisse und auf Basis des erarbeiteten Geschäftsmodells wird der Blick auf die Geschäftsfelder geschärft. Mit dem Tool "Prototype to Test"[2] werden:

  1. Die Ideen für die Geschäftsstrategie ausgewählt und das starke "Warum?" dargestellt.
  2. Die Erlebbarkeit für den Kunden erarbeitet.
  3. Die unterschiedlichen Geschäftsfelder beschrieben, Chancen und Risiken abgeleitet, Szenarien dargestellt und daraus strategische, quantitative Auswirkungen kalkuliert.

Danach werden die Ergebnisse vor der eigentlichen Umsetzung getestet und validiert sowie im Controlling verfeinert, aggregiert und als Grundlage für die Ausformulierung der Strategie genutzt (s. Abb. 5).

Abb. 5: Tool Prototype to Test für die ESG-Strategie

Bei einzelnen Produkten oder Produktgruppen können sich aus Sicht des ESG-Transformationsprozesses Anpassungen ergeben, mit dem Ziel, den ESG-Fokus zu schärfen. Das erfolgt über sog. Neuproduktprozess oder auch New Product Processes (NPP), wie im folgenden Kapitel beschrieben. Wird festgestellt, dass in der Lieferkette Anpassungen erforderlich sind, d. h. z. B. ein Outsourcing-Partner nicht die für das Produkt erforderlichen Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, dann muss entweder der Outsourcing-Partner auf der Zeitschiene die ESG-Kriterien erfüllen oder aber auf einen anderen Outsourcingpartner gewechselt werden (vgl. Kap. 1.6).

[1] i. A. an Lewrick et al., 2019.
[2] siehe Lewrick et al., 2019.

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