Unternehmen stehen zunehmend unter dem Einfluss einer sich stark verändernden Umwelt und des digitalen Wandels. Ihr Umfeld wird volatiler, ungewisser, komplexer und mehrdeutiger (VUCA-Welt). Die Dynamik der technologischen Veränderungen beeinflusst klassische Geschäftsmodelle und etablierte Geschäftsprozesse. So sehen sich Unternehmen einerseits mit einem veränderten Nutzerverhalten sowie -bedürfnis und andererseits mit den veränderten Anforderungen und Erwartungen ihrer Mitarbeitenden konfrontiert.

Insbesondere ältere und größere Unternehmen kämpfen zunehmend mit hohen Kosten. Häufig gehen diese Kosten mit komplizierten oder nicht optimierten Prozessen sowie einer hohen unternehmensinternen Komplexität einher. Im Konkurrenzumfeld steigt somit der Druck, sich zu verändern und neue Unternehmensstrategien zu adaptieren. Während dieser Transformationsvorhaben spielt insbesondere die Agilität mit kundenzentrierter Sichtweise vermehrt eine bedeutende Rolle.

Unter Agilität wird die schnelle Anpassungsfähigkeit einer Organisation in Bezug auf Strategie, Führung und Kultur verstanden. Agilität zeichnet sich u. a. durch flexible Organisationen (Teams, Netzwerkstrukturen), flache Hierarchien (schnelle Entscheide), Befähigung der Mitarbeitenden sowie eine offene Kommunikation aus (s. Abb. 1). Die Entwicklung hin zu einer agilen Organisation erfolgt dabei mittels Initiativen. Durch das Abarbeiten von Projekten können sich Unternehmen die erforderten Fähigkeiten aneignen.[1]

Der Finanzorganisation kommt als Querschnittsfunktion mit einer breiten, organisationsdurchdringenden Wirkung eine entscheidende Rolle zu. Insbesondere das Controlling setzt mit der Steuerung der Wirkungsmechanismen und der Definition der Steuerungsgrößen die Basis für einen erfolgreichen Wandel. Vor allem die Systeme, die Reporting-Struktur, das ganzheitliche Verständnis der Wirkungsmechanismen, die Analyse, die Maßnahmenidentifikation und die Vernetzung in der Organisation bahnen den Weg in Richtung einer agilen Organisation.[2]

Abb. 1: Von der Organisation als (klassischer) Apparat zum (agilen) Organismus[3]

[1] Bucher et al., 2019.
[2] Vgl. van Oijen/Verbeeten, 2020.
[3] Eigene Darstellung in Anlehnung an Aghina et al., 2017.

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