Zusammenfassung

Die Break-even-Analyse bestimmt dasjenige Absatzvolumen eines Unternehmens oder seiner Produkte/Produktgruppen, bei dem die Vollkosten gedeckt sind. Nach Deckung der Vollkosten gelangt das Unternehmen in die Gewinnzone. Der Break-even-Punkt (Deckungspunkt) kann in EUR (Umsatz), in Leistungseinheiten (Ausbringung) oder in Zeiteinheiten angegeben werden.

Deutsche Bezeichnungen: Gewinnschwellenanalyse, Nutzenschwellenanalyse, Deckungspunktanalyse.

1 Wie wird der Break-even-Punkt errechnet?

Der Deckungspunkt wird rechnerisch durch die Gleichung

 

Formel: [1] E = Kge

oder

[2] p x = Kf + kv x

Daraus ergibt sich als Deckungsausbringung (kritische Stückzahl):

 
[3] xkrit = Kf/p - kv oder krit = Kf / db
 
E = Erlös, Umsatz
Kges = Gesamtkosten
p = Verkaufspreis
x = Stückzahl, Verkaufsmenge
kv = variable Stückkosten
Kf = Fixkosten, Strukturkosten
db = Stückdeckungsbeitrag

Der Break-even ist demnach erreicht, wenn das Umsatzvolumen dem Kostenvolumen entspricht. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß Break-even dann erreicht ist, wenn das Deckungsbeitragsvolumen dem Fixkostenvolumen entspricht. Durch Umformung und Auflösung dieser Ausgangsgleichung lassen sich verschiedene Fragestellungen der Break-even-Analyse beantworten.

 
Praxis-Beispiel

Durchführung einer einfachen, produktbezogenen Break-even-Analyse

Für die Durchführung einer einfachen, produktbezogenen Break-even-Analyse hilft Ihnen der Rechner Gewinnschwellenanalyse. Darin können Sie Preise, fixe und variable Kosten eingeben. Das Programm errechnet die Gewinnschwelle und weist die Entwicklung des Deckungsbeitrags in einer Tabelle aus.

2 Wozu wird die Break-even-Analyse eingesetzt?

Die Break-even-Analyse stellt ein einfach handhabbares Instrumentarium zur Unterstützung betriebspolitischer Entscheidungen unter Berücksichtigung von Umsatz und Kostenstrukturen dar. Sie ermöglicht die Darstellung der strukturellen Rentabilitätszusammenhänge des Unternehmens und seiner Produkte.

Klärung z. B. folgender Fragen:

  • Welche Auswirkungen haben Absatzschwankungen auf den Gewinn des Unternehmens/der Produkte?
  • Bei welcher Kapazitätsauslastung geraten das Unternehmen/die Produkte in die Verlustzone?
  • Bei welchem Absatzvolumen drohen Cash-flow-Verluste?
  • Ab wann werden die Abschreibungen nicht mehr verdient?
  • Wie wirken sich Veränderungen der Kostenstruktur (Lohnerhöhungen, Preissteigerungen für Einsatzmaterialien) auf die Rentabilität der Produkte aus?
  • Wie wirken sich Veränderungen der Absatzpreisstruktur auf die Rentabilität der Produkte aus?
  • Welches Umsatzvolumen ist erforderlich, um einen Mindestgewinn zu erzielen?
  • Welcher Mehrumsatz ist erforderlich, um bestimmte Mehrkosten zu decken?

Diese oder ähnliche Fragestellungen können für vergangene, abgeschlossene Perioden, für das laufende Geschäftsjahr oder auch für geplante zukünftige Perioden untersucht werden.

 
Achtung

Umsätze und Kosten müssen zugeordnet werden können

Die Break-even-Analyse kann in allen Unternehmen eingesetzt werden. Analysiert werden können das Gesamtunternehmen oder einzelne Produkte, Produktgruppen oder Geschäftsbereiche. Voraussetzung ist, daß zugehörige Umsätze und Kosten (insbesondere Strukturkostenanteile) zugeordnet werden können.

3 Welche Informationen sind erforderlich?

  • Preis pro verkaufte Einheit. Nettoverkaufspreis nach Berücksichtigung von Erlösschmälerungen.
  • Nettoumsatz.
  • Variable Kosten pro Stück, die mit der Leistungserstellung entstehen und sich kurzfristig an Beschäftigungsschwankungen anpassen.
  • Fixkostenvolumen pro Jahr (Monat), Bereitschaftskosten, Strukturkosten, die sich bei kurzfristigen Beschäftigungsschwankungen nicht ändern.
  • Die Menge der verkauften Produkteinheiten (Leistungseinheiten).

Durch Einbeziehung der Produktionskapazität lassen sich zusätzliche Aussagen zur kritischen Beschäftigung ableiten. Die Berücksichtigung eines Zieldeckungsbeitrags läßt den Vergleich mit dem geplanten Gewinnziel zu.

Bei Untergliederung des Fixkostenblocks in z. B. Fixkosten des Produktionsbereichs, Fixkosten des Overheadbereichs oder in ausgabenwirksame und nicht ausgabenwirksame Kosten sind Rückschlüsse auf die Deckungstiefe möglich.

Die Aussagen der Break-even-Analyse unterstellen:

  • unveränderte Verkaufspreise innerhalb der Planungsperiode sowie
  • unveränderte Fixkosten und variable Kosten innerhalb der Periode.

4 So setzen Sie die Break-even-Analyse ein

Ausgangspunkt zur Lösung bestimmter Fragestellungen ist immer die Grundgleichung [2]

 
p x = Kf + kv x

Den darin enthaltenen Zusammenhang verdeutlicht zeigt Abb. 1:

Abb. 1: Grafische Darstellung mit Umsatz- und Gesamtkostenverlauf

In der grafischen Darstellung entspricht der Anstiegswinkel der Gesamtkostenkurve den variablen Stückkosten. Der Anstiegswinkel der Umsatzkurve entspricht dem Stückerlös. Ein Umsatzvolumen unterhalb des Deckungspunktes führt zu einem Verlust, ein Umsatzvolumen größer als der Deckungspunkt bedeutet Gewinn.

Für viele Fragestellungen ist die Darstellung des Zusammenhangs mit Abb. 2 zweckmäßig.

Abb. 2: Grafische Darstellung von Gewinn oder Verlust ja nach Ausbringung

Der Deckungspunkt ist dort erreicht, wo die Deckungsbeitragskurve die Kurve des Fixkostenblocks schneidet. Jede verkaufte Leistungseinheit oberhalb des Deckungspunk...

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