Die Vorgehensweise soll für verschiedene Fragestellungen anhand eines Beispiels erläutert werden.

 
Praxis-Beispiel

Beispiel einer Break-even-Analyse

Ein Unternehmen hat sich auf eine Serienproduktion und den Absatz eines Spezialprodukts spezialisiert. Die Planung für das Jahr 01 legt folgende Daten zugrunde:

 
Verkaufspreis: 258 EUR/Stück
Stückkosten: 207 EUR
Fixkosten: 1.268.000 EUR/Jahr
variable Stückkosten: 162 EUR/Stück
geplante Absatzmenge im Jahr: 22.000 Stück
Fertigungszeit: 19,4 Min./Stück
Kapazität bei Normalarbeitszeit: 600 Std./Monat
 
Fragen: Ergebnis:

Bei welcher Absatzmenge ist die Kostendeckung erreicht?

Ermittlung der Deckungsmenge nach Formel [3]
13.208 Stück

Bei welchem Umsatz ist die Kostendeckung erreicht?

Ermittlung des Deckungsumsatzes nach Formel [5]
3.407.750 EUR

Bei welcher Kapazitätsauslastung ist die Kostendeckung erreicht?

Kapazitätsbedarf der Deckungsmenge in % zur verfügbaren Normalkapazität
59,3% Beschäftigungsgrad

Wie groß ist die Sicherheitsspanne?

Ermittlung nach Formel [9]
40%

Wie groß ist der Gewinn bei Erzielung der Planabsatzmenge?

(Planmenge x Stückdeckungsbeitrag) – Kf
844.000 EUR

Welche Preisreduzierung kann verkraftet werden, ohne dass Verluste entstehen?

Ermittlung nach Formel [6]

219,63 EUR/Stück

Reduzierung um 14,9%

Welcher Anstieg der variablen Kosten, z. B. aus der Lohnerhöhung oder Materialpreiserhöhung, kann verkraftet werden, ohne dass Verluste entstehen?

Ermittlung nach Formel [7]

200,36 EUR/Stück

Anstieg um 23,7%
Welcher Anstieg des Fixkostenblocks, z. B. aus Erhöhung Miete, Gehaltssteigerungen etc., kann verkraftet werden, ohne dass Verluste entstehen?

2.112.000 EUR

Anstieg um 66,6%
 
Praxis-Beispiel

Beispiel einer Break-even-Analyse

Ein Softwarehaus und Beratungsunternehmen plant für das Jahr 01 den Absatz folgender Leistungen:

 
  Umsatz Leistungskosten
Softwareprodukt A 2,80 Mio EUR 260 TEUR
Softwareprodukt B 1,70 Mio EUR 178 TEUR
Einführungsunterstützung 1,350 Mio EUR 990 TEUR
Programmierung 1,480 Mio EUR 1.200 TEUR
im Kundenauftrag 1,160 Mio EUR 945 TEUR
Wartungsleistungen 0,420 Mio EUR 410 TEUR
Schulungsleistungen    
Bereitschaftskosten 4,265 Mio EUR  

Frage: Welcher Umsatz führt zum Break-even?

5.1 Deckungsumsatz und Sicherheitsspanne

 
   

Umsatz

Leistungs- kosten DB Deckungs- grad Rang
    TEUR TEUR TEUR    
Softwareprodukt A   2.800 260 2.540 0,9071 1
Softwareprodukt B   1.700 178 1.522 0,8953 2
Einführungsunterstützung   1.350 990 360 0,2667 3
Programmierung im Kundenauftrag   1.480 1.200 280 0,1892 4
Wartungsleistungen   1.160 945 215 0,1853 5
Schulungsleistungen   420 410 10 0,0238 6
Gesamt   8.910 3.983 4.927 0,5530  
Bereitschaftskosten TEUR 4.265          
Durchschnittlicher Deckungsgrad         0,5530  
Deckungsumsatz TEUR   7.712        

Frage: Wie groß ist die Sicherheitsspanne?

Ergebnis: 13,4%

 
  Umsatz DB DB Gewinn
  kum. TEUR TEUR kum. TEUR kum. TEUR
Softwareprodukt A 2.800 2.540 2.540 –1.725
Softwareprodukt B 4.500 1.522 4.062 – 203
Einführungsunterstützung 5.850 360 4.422 157
Programmierung im Kundenauftrag 7.330 280 4.702 437
Wartungsleistungen 8.490 215 4.917 652
Schulungsleistungen 8.910 10 4.927 662
Gesamt   4.927 4.927 662

Abb. 3: Break-even-Diagramm im Mehrproduktfall

Für die grafische Ermittlung des Deckungsumsatzes im Mehrproduktfall in einem Break-even-Diagramm werden die einzelnen Produkte in der Reihenfolge ihres Deckungsgrades mit ihrem jeweiligen Umsatz und dem dazugehörigen Deckungsbeitrag in ein Koordinatensystem eingetragen. Auf der Abszisse wird der Umsatz abgetragen, auf der Ordinate Deckungsbeitrag und Gewinn. Die kumulierte Gewinnlinie weist wegen des abnehmenden Deckungsgrades der Produkte eine Bogenform auf. Den Deckungsumsatz erhält man, wenn die Verbindungslinie von Ausgangspunkt und Endpunkt der Gewinnlinie gezogen wird. Der Schnittpunkt mit der x-Achse gibt den Deckungsumsatz an.

Eine weitere interessante Variante der Break-even-Analyse stellt die Anwendung auf die Kostendeckung im Zeitablauf dar. Umsatz und Deckungsbeitrag der einzelnen Abrechnungsperioden werden monatlich kumuliert gegenübergestellt. Da das Fixkostenvolumen für das gesamte Jahr in etwa im voraus bestimmt werden kann, lässt sich so bestimmen, bei welchem Umsatzvolumen im Zeitablauf des Jahres die Kostendeckung eintritt.

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