Auch wenn die Startvoraussetzungen teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten, zeichnen sich doch Gemeinsamkeiten ab, die den Projekterfolg sichern helfen:

  • Bauen Sie ein SAP S/4 Core Team auf, das von den ersten Analyse- und Assessmentschritten bis hin zur Abarbeitung der Transformation Roadmap in seiner Zusammensetzung konstant bleibt. Es gilt, die richtige Balance aus Fachbereichen (wenn möglich auch aus verschiedenen Business Units), als auch IT-Kollegen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu finden.
  • Binden Sie so früh als möglich Fachbereiche und Management mit ein. Die Mehrzahl der bisher im deutschsprachigen Raum von uns begleiteten Projekte sind fast ausschließlich auf Fachbereichsinitiative im Bereich Finanzen und Controlling entstanden. In der Regel werden umfassende neue Konzepte für ein neu ausgerichtetes Reporting und/oder eine Harmonisierung/Vereinfachung von Buchungslogiken und Prozessen gesucht, die dann gleich mit tiefgreifenden Veränderungen der SAP Systemlandschaft einhergehen. Eine SAP S/4HANA Einführung setzt eine Auseinandersetzung mit diesen Themen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen voraus.
  • Starten Sie mit einem softwarebasierten Assessment, auch wenn ein Wechsel auf SAP S/4HANA kurzfristig nicht auf der Agenda steht. In der Regel lassen sich eine Fülle von Maßnahmen und Projekten identifizieren, die zur geordneten Vorbereitung angegangen werden sollten. Nutzen Sie die Möglichkeit, einen Prototyp parallel mit zu entwickeln, vorzugsweise auf der Basis Ihres Systems. Die erhöhte Akzeptanz, der gewonnene Erfahrungsschatz und der damit einhergehende Know-how-Aufbau helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Prüfen Sie hierbei bereits wichtige strukturelle Veränderungen (bspw. die gleichzeitige Umsetzung des neuen Hauptbuchs, Veränderungen zur neuen Anlagenbuchhaltung, etc.) Die gewonnenen Erfahrungen können wieder im eigentlichen Projekt genutzt werden. Aus einigen POCs sind ohne Übergang Implementierungsprojekte geworden.
  • Die Planungsprämissen für SAP S/4HANA Einführungen haben sich verändert: War noch vor Jahresfrist in Umfragen der Greenfield-Ansatz favorisiert, zeichnet sich nun in Mitteleuropa ein differenzierteres Bild. Überschaubare, "verdaubare" Projekte, keine komplette Neudefinition von Templates, Nutzung von bewährten Lösungen, die auch zumeist nicht von SAP S/4HANA ablösbar sind, Bündelung von Projektpaketen, um die Projektanzahl und damit auch die Roadmap-Dauer zu kürzen. Bis auf SAP-Neukunden bestehen Bestandskunden derzeit auf einer Übernahme historischer Daten und geben sich nicht mit einer OP-Übernahme + Salden zufrieden. Diese Anforderungen lassen sich nur mit einem flexiblen Transformationsansatz unter einen Hut bringen.
  • In der heutigen eng getakteten Business-Logik ist kein Platz mehr für längere Business Downtimes. Es sind daher Ansätze gefordert, die per se durch ihre direkte tabellenorientierte Migration ungleich schneller als transaktionsbasierte Verfahren sind – sie sind auch besser kombinierbar mit Near-Zero-Downtime-Ansätzen.
  • Beziehen Sie Ihre gesamte Systemlandschaft in den Untersuchungsfokus ein: Die Notwendigkeit, SAP ERP auf S/4HANA zu heben, hört nicht an dieser Systemgrenze auf. Es gilt, Vorabentscheidungen für eine Zielarchitektur zu treffen und herauszufinden, wie hoch und wie schnell der Veränderungsbedarf pro System ist. Dies gilt insbesondere für die künftige Ausrichtung in den Bereichen Reporting und Planung oder die künftige Nutzung von Frontends, derzeit meist noch in der hybriden Nutzung von SAPGUI und SAP FIORI. Auch strategische Überlegungen, welche Prozesse/Applikationen künftig cloudbasiert laufen werden, sind eine notwendige Orientierung für die künftige Ausrichtung. Und: In fast allen SAP S/4HANA Projekten wird der SAP Solution Manager als Dreh- und Angelpunkt verwendet: Dies reicht von der Nutzung als neue Projektdokumentationsplattform bis hin zur Abbildung der Prozesse.

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