Zweifel an klassischen Methoden

Erfüllen die Methoden der "klassischen" Kostenrechnung noch ihren Zweck der Wirtschaftlichkeitskontrolle und Bewertung der Kostenträger? Die Grundvoraussetzung hierfür besteht schließlich darin, dass die zugrunde liegenden Methoden der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung gewährleisten. Nur dann kann von einer adäquaten Hilfestellung bei der Beantwortung betriebswirtschaftlicher Fragestellungen und Entscheidungen ausgegangen werden.

Weiter­entwicklungen

Besonders bei der Vollkostenrechnung und der darauf basierenden weit verbreiteten Zuschlagskalkulation bestehen diesbezüglich erhebliche Zweifel.[1] Die Verschiebung der Kostenstrukturen von Einzel- zu Gemeinkosten, stärkere Nachfrageorientierung der Märkte, in denen die Preisfindung nach dem Kosten-Plus-Verfahren nicht mehr funktioniert, sowie der Trend hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung von Controlling-Objekten führten deshalb im Laufe der letzten Jahrzehnte zur Etablierung einer Reihe von Weiterentwicklungen der traditionellen Kostenrechnung. Besonders bedeutend im Kontext dieses Artikels sind dabei:

Vor dem Hintergrund dieser neueren Methoden sind weitere Fragestellungen zu sehen:

  • Wie können Vorleistungen wie Forschung & Entwicklung in der Kalkulation sauber abgebildet werden?
  • Eignen sich die erwähnten Methoden dazu, wie sich aus der einen oder anderen Publikation in diesem Zusammenhang schließen lässt?
  • Oder sind hier ganz neue Ansätze vonnöten?

Dies ist besonders vor dem Hintergrund der äußerst signifikanten Kosten von Bedeutung, die z. B. im Bereich F&E anfallen (s. Abb. 1).

Doch zunächst einmal hilft ein kurzer Blick auf die Behandlung von Vorleistungen in der "klassischen" Zuschlagskalkulation weiter.

Abb. 1: F&E-Aufwand und -Quoten ausgewählter Unternehmen im Jahr 2007[2]

[1] Siehe z. B. Coenenberg u. a. (2007), S. 126.
[2] Quelle: Geschäftsberichte 2007 der aufgelisteten Unternehmen.

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