Barwert einer Investition

Die Discounted Cash Flow (DCF) Methode ermittelt den Barwert (NPV = Net Present Value) einer Investition durch Diskontierung der Free Cash Flows.

Et = Einzahlungen in Periode t

At = Auszahlungen in Periode t

t = Betrachtungs-/Lebensdauer für das Produkt (in Perioden)

i = Kalkulationszins, WACC[1]

Für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit sollte eine dynamische Investitionsrechnung ausgewählt werden. Diese bildet alle aus- und einzahlungsrelevanten Zahlungsflüsse unabhängig der Kostenart auf Basis des Erlösträgers (verkaufbare Einheit) über den Zeitverlauf des Projekts ab. Dazu müssen ggf. F&E-Ausgaben für Technologieentwicklungen zugeordnet und Produktentwicklungen kumuliert betrachtet werden.

Eine Investition ist nach der DCF-Methode dann wirtschaftlich vorteilhaft, wenn die Summe der Barwerte (Kapitalwert) positiv ist. Ist der Kapitalwert genau Null, dann spricht man von dem "break even" oder der Amortisationsdauer.

Schwierigkeiten bei Prognosegenauigkeit und Vielzahl der Eingabevariablen

Die größte Schwierigkeit bei der DCF-Methode liegt in der Prognosegenauigkeit der zugrunde gelegten Werteströme und in der Vielzahl der Eingabevariablen. Die Prognosegenauigkeit nimmt über den Planungszeitraum zunehmend ab, d. h. kurzfristige Werteflüsse sind leichter abschätzbar als langfristige. In der Praxis zeigt sich dies, dass z. B. langfristige Marktpotenziale überschätzt und Produktrisiken unterschätzt werden. Die Auswirkung auf die Barwerte ist zwar gegeben, aber meist nicht maßgeblich, weil kurzfristige Wertströme bei der Abzinsung mehr gewichtet werden als langfristige.

Die Vielzahl der Eingabegrößen stellt neben dem zeitlichen Aufwand der Erhebung auch ein latentes Risiko bei dem DCF-Wert dar. Die Gesamtwahrscheinlichkeit des Business Cases sinkt, je mehr voneinander unabhängige Variablen in die Berechnung aufgenommen werden (s. Abb. 3).

Abb. 3: Gesamtwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit der Eingabeparameter

Sensitivitätsanalyse unterstützt Entscheidungen

Um eine Entscheidung mit dem Business Case begründen zu können, ist neben dem Kapitalwert und der Amortisationsdauer insbesondere eine Sensitivitätsanalyse hilfreich. Damit können die wesentlichen Treiber und Zusammenhänge bei der Berechnung identifiziert werden. In einem weiteren Schritt können die wichtigen von den unwichtigen Eingabevariablen unterschieden werden. Dies beschleunigt die Erstellung des Business Cases und fokussiert auf die Prognosetätigkeit.

[1] WACC: Weighted Average Cost of Capital.

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