Die Optimierung der Auftragsstruktur birgt für viele Betriebe die Chance, ohne große Eingriffe in bestehende Strukturen und ohne nachhaltige Veränderungen des Personalbestands erhebliche Ratiopotenziale zu erschließen. Hintergrund ist, dass die Auftragsbearbeitung Kosten verursacht, die nahezu unabhängig vom Auftragswert sind. Ein kleiner Auftrag verursacht demnach fast die gleichen Bearbeitungskosten wie eine große Order. Ausnahmen stellen meist lediglich Projekte oder individuell zu erstellende Großaufträge dar. Daher sollte jeder Betrieb versuchen, die meist hohe Anzahl kleiner Aufträge zugunsten einer geringeren Anzahl größerer Aufträge zu verringern. Neben den dann stark rückläufigen Bearbeitungskosten führt das in der Regel auch dazu, dass der Deckungsbeitrag bzw. der Gewinn eines Unternehmens steigt, da große Aufträge meist über ein höheres Ertragspotenzial verfügen. Wenn eine Reduktion der Kleinaufträge bzw. eine Erhöhung des Anteils größerer Aufträge nicht möglich ist, müssen Sie darüber nachdenken, mit welchen Mitteln Sie die Bearbeitungskosten von Kleinaufträgen vollständig oder teilweise an die Kunden weitergeben können. Probate Mittel sind z.B. Mindermengenaufschläge oder die gestaffelte Weitergabe der Bearbeitungskosten, abhängig von der Auftragsgröße. Eine Veränderung der Auftragsgrößenstruktur erfordert in der Regel viel Fingerspitzengefühl, da von anstehenden Maßnahmen oft auch Stammkunden betroffen sind, denen die Notwendigkeit von Veränderungen erst allmählich nahe gebracht werden kann.

Dennoch lassen sich mit Hilfe der Auftragsstrukturanalyse bereits innerhalb kurzer Zeit – zwischen drei und sechs Monaten – nachhaltige Erfolge erzielen. Um zu verhindern, dass sich die alten Zustände wieder einschleichen und die Anzahl der Kleinaufträge wieder zunimmt, bzw. um die erreichten Fortschritte weiter ausbauen zu können, ist es sinnvoll, die Analyse regelmäßig zu wiederholen. In der Praxis genügt es, wenn dies im Abstand von sechs bis zwölf Monaten geschieht.

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