Die klassische ABC-Analyse hilft, Prioritäten bei unterschiedlichen Untersuchungsgegenständen wie Material, Kunden, Produkten, Leistungen oder Lagerbeständen, zu setzen. Bei der Kategorie A handelt es sich um sehr wichtige, bei B um wichtige und bei C um weniger wichtige Untersuchungsgegenstände. In der Praxis führt das dazu, dass vor allem Untersuchungsgegenstände der Kategorie A mit besonderer Aufmerksamkeit bei z. B. der Planung im Einkauf, der Produktion oder im Verkauf bedacht werden. C-Untersuchungsgegenstände werden in der Regel mit weniger Aufmerksamkeit bedacht und es wird nur in geringem Umfang Zeit in Planung und Steuerung investiert. Es wird, soweit es geht, auf Vereinfachungen gesetzt, wie etwa keine intensiven Verhandlungen mit Anbietern. In vielen Fällen genügt diese Klassifizierung, um den Arbeitsaufwand im Betrieb zu reduzieren.

Problematisch kann der Ansatz werden, wenn es z. B. strategische Beschaffungsgüter gibt, deren Verfügbarkeit für die Herstellung zwingend ist, die aber nur ein geringes Volumen aufweisen, etwa Messfühler oder Spezialschrauben. Sie werden bei Planung und Steuerung durch die C-Klassifizierung gerne "übersehen" bzw. ihre Bedeutung für den Produktions- und Verkaufsprozess wird nicht sofort klar oder unterschätzt. Das kann dazu führen, dass sie im Einkauf oder Lager nicht mit der eigentlich nötigen Sorgfalt behandelt werden. Kommt es zu Engpässen bei derartigen Gütern, kann das u. U. zu Produktionsausfällen und Problemen beim Verkauf führen.

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