Lernziel / Was soll es bringen?

Das Johari-Fenster wurde 1955 von den beiden US-Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt (Johari leitet sich ab von den Vornamen der beiden: Jo-Hari). Es ist ein kleines, feines Psychospiel. Es soll zeigen, welches Bild andere von Ihnen haben. Also eignet es sich als Mittel zum Abgleich von Selbst- und Fremdbild. Es kann wichtig sein im Kollegenkreis darüber zu sprechen, um die Teamarbeit zu verbessern.

Material

Flipchart / Whiteboard / normales Papier, Stifte.

Gruppengröße

Mindestens zwei Spieler.

Dauer

Etwa 30 Minuten. Wer Gefallen an dem Spiel findet, redet gerne länger.

Vorbereitung und Hintergrund

Das Johari-Fenster wird auf dem Flipchart in einer Vier-Felder-Matrix dargestellt:

  1. Auf der X-Achse stehen die Optionen "mir bekannt" und mir unbekannt.
  2. Auf der Y-Achse stehen die Optionen "anderen bekannt" und anderen "unbekannt".

Durch die Kombination der Kategorien entstehen folgende vier Felder:

  • "öffentliche Person"
  • "mein Geheimnis"
  • "Unbekanntes"
  • "blinder Fleck"

Klingt kompliziert, ist in der Praxis aber einfach: Aspekte Ihrer Persönlichkeit, die Ihnen selbst und anderen bekannt sind, gehören in das Feld "öffentliche Person". Aspekte, die Ihnen bekannt sind und von denen andere nichts wissen (dürfen) stehen unter "mein Geheimnis". Aspekte, die weder Ihnen noch anderen bekannt sind, bleiben als "Unbekanntes" im Dunkeln. Spannend wird es erst jetzt: Interessant sind vor allem alle Aspekte, die andere an Ihnen wahrnehmen und die Sie selbst nicht bemerken oder denen Sie keine Beachtung schenken. Das sind die blinden Flecken.

So funktioniert es

Spielen Sie das Johari-Fenster in Zweier-Pärchen. Füllen Sie das Feld zur "öffentlichen Person" über sich selbst aus. Was über Sie bekannt ist, kommt hier rein. Ins Feld "blinder Fleck" fügt Ihr Mitspieler Aspekte ein, die er während des Spiels mit Ihnen an Ihnen bemerkt. Umgekehrt notieren Sie, was Ihnen an Ihrem Mitspieler auffällt. Es dürfte interessant sein sich darüber zu unterhalten. Sie lernen die Kolleginnen und Kollegen womöglich besser kennen, vor allem aber erfahren Sie etwas über sich, was Sie womöglich überrascht.

 
Praxis-Tipp

Feedback-Regeln beachten

  • Um mögliche Frustrationen oder gar Streit vorzubeugen, sollten die Partner auf Augenhöhe agieren, offen und aufrichtig sein und die Feedback-Regeln einhalten. Also: beschreiben und nicht bewerten, klar und genau formulieren, nicht moralisieren.
  • In einer gemeinsamen Runde kann der Moderator Fragen stellen: Wie groß waren die Abweichungen zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung? Waren die Unterschiede Ihnen vorher bewusst? Sind Sie vom Ausmaß überrascht? Was haben Sie gelernt, was nehmen Sie mit? Helfen die Erkenntnisse Ihnen im täglichen Miteinander bei der Arbeit?

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