Forschungen sowie unzählige Workshops mit realen Fragestellungen und umsetzbaren Resultaten haben eindeutig gezeigt: das Verhalten der beteiligten Personen verändert sich signifikant und unumkehrbar positiv, wenn der Dreiklang aus Denken, Fühlen und Bewegung "eingebaut" ist. Die Ergebnisse zeigen, dass Erkenntnisse und Erfahrungen sozusagen hart verdrahtet lange in Erinnerung bleiben, da das für die Verarbeitung von Erfahrungen wichtige limbische System besonders angeregt wird. Die Schaltstelle zwischen den verschiedenen Gehirnsystemen erkennt, welche Informationen neu sind, koordiniert die Inhalte und organisiert das Einspeichern dieser nun bewussten Informationen aus dem Arbeitsspeicher in das Langzeitgedächtnis.

Wir nutzen, auf dem seit Ende der 1990er-Jahre immer weiter entwickelten Konzept von LEGO SERIOUS PLAY aufbauend, mehrere "Intelligenzen" der Workshop-Teilnehmer: Der Ansatz stimuliert ihre visuellen, auditiven und kinästhetischen Fähigkeiten. Die Mitwirkenden entdecken ohne Umwege, dass sie das, was sie nicht wussten, bereits wussten. Verschüttetes Wissen wird durch die straffe Choreografie des Workshops zu greifbarem und künftig wieder abrufbarem Wissen. Die konsequente Abfolge aus

  • Modelle als Antwort auf die vom Moderator formulierten Fragen bauen,
  • den Modellen eine Bedeutung geben,
  • die "Geschichte" rund um das gebaute Modell erzählen

unterstützt dabei, indem individuelles Wissen und Erfahrungen jedes Einzelnen immer wieder geteilt werden. Nur so kann ein gemeinsames Bild entstehen, das eine wirksame Projektarbeit erlaubt. Wenige, aber wichtige Annahmen bilden die Basis dieses Konzeptes:

  • Auch Projektleiter haben nicht alle Antworten und daher hängt die Umsetzung davon ab, allen Stimmen am Tisch Raum zu geben.
  • Die Projektmitarbeiter wollen Teil eines großen Ganzen sein und Verantwortung für gute und schlechte Ergebnisse übernehmen.
  • Das Wissen und die Erfahrungen im Projekt sind nicht immer optimal verteilt, was sich auf die aus den Zielen abgeleiteten Ergebnisse auswirkt.

Diese Annahmen wurden in die oben beschriebene konsequente Abfolge übersetzt, den die Entwickler der Methode als Kernprozess bezeichnen. Dieser Kernprozess besteht aus vier Schritten:

  • Schritt 1 – Formulieren der Frage: Der Moderator stellt den Workshopteilnehmern eine Frage, die sogenannte Challenge, für die es keine einzig richtige oder offensichtliche Antwort gibt. Die Frage muss verständlich und klar formuliert sein, sodass keine Missverständnisse über ihre Interpretation entstehen.
  • Schritt 2 – Bauen eines Modells: Die Workshopteilnehmer bauen jeweils ein LEGO-Modell als Antwort auf die zuvor gestellte Frage. Es gibt keine Beschränkungen bezüglich der Menge, Art oder Farbe der verwendeten LEGO-Steine. Der Moderator gibt jedoch in der Regel ein Zeitlimit für das Bauen vor.
  • Schritt 3 – Erzählen der Geschichte: Jeder Workshopteilnehmer stellt den anderen das gebaute Modell und die Geschichte dazu vor. Dabei ist wichtig, dass tatsächlich alle Beteiligten die Geschichte zu ihrem Modell erzählen und dafür die uneingeschränkte Aufmerksamkeit finden.
  • Schritt 4 – Reflexion der Geschichte: Die Workshopteilnehmer reflektieren neben der eigenen Geschichte auch die der anderen. Die Kombination aus den Modellen und der Erklärungen sorgen für dreidimensionale Metaphern, die sich in den Köpfen aller Beteiligter gut und lange verankern.

Die "eingebauten" Vorteile dieses Kernprozesses sind, dass ausnahmslos alle Workshopteilnehmer in das Formulieren eigener Gedanken und gemeinsamer Erkenntnisse und in das Finden von Lösungen eingebunden sind. Das Risiko von Missverständnissen und Fehlinterpretationen wird minimiert und der Fokus wird auf die Aussagen und weniger auf die Person gelegt.

Übung zum Aufwärmen

Haben wir zum ersten Mal mit der Methode und den Materialien von LEGO SERIOUS PLAY zu tun, ist eine Bandbreite an Reaktionen von "Das klingt nach Spaß, lasst uns beginnen!" bis zu "Wie soll Spielen mit LEGO-Steinen helfen, an meinen Ziele zu arbeiten?" möglich. Ein sanfter Einstieg in die Arbeit mit den teilweise unbekannten speziellen Sammlungen an LEGO-Steinen und der Agenda ist besonders wichtig, um Bereitschaft zum Arbeiten mit dieser Methode und Vertrauen in den Ansatz und den Moderator zu schaffen.

Die erwähnte, aus drei Schritten bestehende, Abfolge aus

  • Modelle als Antwort auf eine Frage bauen,
  • diesen Modellen eine Bedeutung geben,
  • die "Geschichte" rund um das gebaute Modell erzählen

wird in einer Art Aufwärmprogramm durchgespielt, um den unterschiedlichen Erwartungen der Kunden – an die Relevanz der Methode, an den Ablauf oder an das Thema OKR im allgemeinen – und Erfahrungen – mit kreativen Ansätzen im allgemeinen, mit bisher versuchten Methoden oder mit anderen Moderatoren und Beratern – entgegenzukommen und ausreichend Sicherheit für die folgende gemeinsame Arbeit im Projekt zu geben.

Das Ziel der Übung ist, besser mit dem vertraut zu werden, was die LEGO SERIOUS PLAY Facilitators Storymaking nennen. Wenn wir Geschichten erzählen, nehme...

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