Das Instrumentarium der Strategiearbeit ist seit den 70er Jahren nicht wesentlich innoviert worden. Aktuelle Anforderungen stellen jedoch neue Herausforderungen. Die besten Strategiebereiche werden ihren Unternehmen daher über die Weiterentwicklung der Strategiearbeit einen Wettbewerbsvorteil schaffen können.

Innovative Methoden in der Strategiearbeit haben einen hohen Nachholbedarf
Auf Basis der bisherigen Ergebnisse einer aktuellen Strategiestudie, die derzeit von Horváth & Partners durchgeführt wird, verdeutlichte Tim Wolf, Principal und Head of Strategic Management & Business Modelling des Competence Centers Strategy & Sales, dass die Mehrzahl der befragten Unternehmen mit klassischen Strategieinstrumenten arbeitet, die überwiegend aus den 60er- und 70er-Jahren stammen.

Die Gegenüberstellung aktueller Herausforderungen der Strategiearbeit mit den eingesetzten Instrumenten offenbart bestehende Lücken und damit den Nachholbedarf hinsichtlich des Einsatzes innovativer Strategieinstrumente. Zusammengefasst liegen die größten Anpassungsbedarfe dabei in der Berücksichtigung folgender Aspekte in der Strategiearbeit:

  • Zunehmend volatiles Marktumfeld
  • Zunehmend härterer Wettbewerb
  • Zunehmende Kundentransparenz
  • Integration von Ansätzen zur Geschäftsmodellgestaltung
  • Weiterentwicklung der Strategiekommunikation.

Die daraus resultierenden Weiterentwicklungspotentiale beziehen sich auf sämtliche Phasen des Strategischen Managementprozesses.

Ein Blick in die Glaskugel –Gestaltungsmöglichkeiten des Strategieprozesses 2.0
Zur Realisierung der identifizierten Weiterentwicklungspotentiale stellte Tim Wolf unterschiedliche Ansatzpunkte anhand des Anforderungskatalogs an die Strategiearbeit 2020 dar (s. Abb. 1 in der Bilderserie).

  • Unter den Anforderungen findet sich zuoberst die Professionalisierung der Strategiearbeit im Hinblick auf Standardisierung etablierter Instrumente, durchgängige Integration sowie Innovation von Methoden und Prozessen.
  • Darüber hinaus gilt es den Einsatz innovativer Instrumente entlang des gesamten Strategieprozesses sicherzustellen. Als Erfolgsfaktoren wurden in diesem Zusammenhang sowohl die Entwicklung von Zukunftsszenarien als auch die integrative Berücksichtigung von Instrumenten zur Geschäftsmodellgestaltung im Rahmen des Strategieprozesses genannt.
  • Da eine hohe Kunden- und Markttransparenz die Möglichkeiten der strategischen Steuerung stärkt, wird es zukünftig außerdem von großer Bedeutung sein, dass Unternehmen auf Knopfdruck relevante Kunden-, Markt- und Wettbewerbsdaten erzeugen können. Dies setzt kontinuierliche Prozesse in der Kunden- und Marktbeobachtung voraus.
  • Eine weitere Anforderung an die Strategiearbeit der Zukunft wird in der durchgängigen Kommunikation und damit in dem „Erlebbar-Machen“ der Strategie gesehen. Innovative Instrumente wie das Business Wargaming können hierbei einen Beitrag leisten.
  • Eine zukünftige Top-Management-Aufgabe sieht Tim Wolf ebenfalls in der breiten organisatorischen Verankerung der Strategiearbeit. Erst dann gelingt es, Unternehmen den Informationsbedarf zur Entwicklung und das Commitment zur schnellen Umsetzung von Strategien zu ermöglichen.
  • Zudem gilt es die Konsequenz und Geschwindigkeit in der Entscheidung und Umsetzung zu erhöhen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist, dass strategische Maßnahmen in Echtzeit simuliert und dem Management zur Verfügung gestellt werden können.

„Strategen“ müssen ihren Mehrwert beweisen!
Zusammenfassend betonte Tim Wolf, dass Strategiebereiche zukünftig trotz steigender Anforderungen und der damit verbundenen Veränderungen der Strategiearbeit die Leichtigkeit der Strategieentwicklung ermöglichen müssen. Dann kann es Strategiebereichen gelingen, ihren Unternehmen einen strategischen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Hier geht's zur Bilderserie "Strategiearbeit 2020! Ein Blick in die Zukunft"