Purpose - Nachhaltigkeitskriterien verändern CEO-Ranking

Das Ranking der globalen Top-CEOs hat sich laut Harvard Business Review nach der Integration von nachhaltigkeitsbasierten Kriterien markant verändert. Aber was tun diese CEOs, die das neue Ranking anführen (richtig)? Diese Frage beantwortet die CEO-Studie 2018 von Leaders on Purpose.

Authentischer Purpose definiert neue Erfolgsmaßstäbe

Ein authentischer und effektiver Purpose ist das begründete und bedeutende Bestreben von Unternehmen, integrierten unternehmerischen, gesellschaftlichen und ökologischen Wohlstand konstant zu kreieren.

Diese Aussage erläuterte Christa Gyori, CEO und Co-Founder von "Leaders on Purpose“ in ihrem Vortrag anhand der Ergebnisse der globalen CEO-Studie 2018 von Leaders on Purpose. In der Studie wird deutlich, dass Unternehmen, die auf diese Weise ihre Rolle in der Welt definieren und konsequent danach handeln, einen neuen Erfolgsmaßstab schaffen: Wachstum durch die Generierung von Lösungen für die Welt, Mitarbeiter- und Kundenloyalität sowie Innovationskraft.

Nachhaltigkeitsbasierte Kriterien verändern Top-CEO-Ranking markant

2015 veröffentlichte der Harvard Business Review die Liste der Top-CEOs, nachdem diese fünf Jahre lang beobachtet wurden. Zwischen 2010 und 2015 gab es jedoch einen fundamentalen Unterschied, der sich durch ein neues Kriterium mit einer 30-prozentigen Gewichtung in der Bewertung und den Ergebnissen der Studie bemerkbar machte. Das neue Kriterium bezieht sich auf ökologische, soziale und verantwortungsbewusste Aspekte in der Führung der CEOs. Das Ranking hat sich daraufhin stark verändert und führte zu der ausschlaggebenden initialen Fragestellung für die CEO-Studie von Leaders on Purpose: Was tun diese CEOs, die das neue Ranking anführen (richtig)? Über drei Jahre hinweg hat Leaders on Purpose Interviews mit CEOs geführt, die folgenden Kriterien unterliegen:

  1. Ihre Unternehmen operieren (inklusive Supply Chain) in mehr als 20 Ländern
  2. Ihre Unternehmen finden sich bei den Finanzkennzahlen im Top-Sektor (HBR Metrics/Dun and Bradstreet)
  3. Ihre Unternehmen gehören zu den Top 50% in ESG Rankings (Environmental, Social und Governance), welche die drei zentralen Faktoren zu Nachhaltigkeit und ethischen Auswirkungen durch Unternehmensinvestitionen messen (CSRHUB Data/ Vetting).
  4. Sie selbst positionieren sich medial zu der neuen Rolle von Unternehmen im Zusammenhang mit den globalen Herausforderungen.

Nachhaltigkeit als Output erfordert authentischen Purpose als Input

Wenn wir einen neuen Output von Unternehmen anstreben, müssen wir auch neuen Input denken: Ein authentischer Purpose als Ausgangspunkt eines Strategieprozesses.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem global effektiven und bedeutungsvollen Purpose weit darüber hinaus gehen, das „Warum“ zu bestimmen. Stattdessen sehen die Unternehmen ihren Purpose als zentralen Ausgangspunkt ihrer Strategie und identifizieren ihren Purpose entsprechend nach intensiver Analyse ihrer globalen Touchpoints, ähnlich einer strategischen Ausgangsanalyse, und einem tiefgreifenden Verständnis von Zukunftsentwicklungen. Darauffolgend werden schrittweise Implikationen abgeleitet, die einer den Umständen und Veränderungsbedarfen entsprechenden strategischen Transformation des Unternehmens dienen.  Selbstverständlich werden die Mitarbeiter frühzeitig und auf interaktive Art und Weise in den Purpose-Findungsprozess mit eingebunden, sodass purpose-driven Ownership im Gesamtunternehmen kommunizierbar, lebbar und effektiv anwendbar ist. Weitere Implikationen dessen finden sich verstärkt in den Anpassungen des Operating Systems auf Prozess- und Strukturebene wieder, sowie insbesondere im Kennzahlensystem des Unternehmens. Nicht zu unterschätzen im Gesamtprozess sind purpose-getriebene Kooperationen, die das Unternehmen befähigen, effektiv langfristige Ziele zu erreichen und diese risikoreduzierend in ihre Strategie zu verankern.

Diese tiefgreifende und doch in unserem Zeitalter wichtige Arbeit schafft laut der Studie von Leaders on Purpose eine langfristige Steigerung des unternehmerischen Erfolgs – die erst als Effekt des global verankerten, purpose-getriebenen Handelns eintritt anfällt, nicht als allein gestecktes Ziel.

Es lohnt sich, schnell den ersten Schritt zu tun

Es ist ein langer Weg, solch einen Wechsel zu einer weiterentwickelten Geschäftslogik im Unternehmen anzustoßen und umzusetzen, doch die schrittweise Veränderung lohnt sich schnell und bestimmt die Unternehmen, die wir zukünftig als Vorreiter sehen werden.

In den Schlussworten von Christa Gyori steht der Aufruf, dass wir uns in einer Welt bewegen, in der Menschen das heutige Kapitalsystem in Frage stellen und die Gesellschaft vermehrt erwartet, dass die Wirtschaft an die Gesellschaft zurückgibt und ihre Rolle im Zusammenhang des Weltgeschehens konsequent evaluiert. Die nächste CEO-Studie von Leaders on Purpose, die im August erscheinen wird, wird verstärkt auf die Praktiken der neuen Geschäftslogik eingehen, die genau diese Rollenfindung der Wirtschaft widerspiegelt und aufzeigt, was bereits heute business as usual ist in einigen Unternehmen, in denen sich CEOs schon trauen anders zu handeln als die alte Norm.

Schlagworte zum Thema:  Strategie, Nachhaltigkeitsmanagement, Management