Outsourcing – Ziele und Praxis

Während früher Outsourcing fast nur von Großunternehmen betrieben wurde, nutzen heutzutage immer mehr Mittelständler dieses Optimierungsinstrument. Erfolgsvoraussetzung ist dabei ein fünfstufiger Planungs- und Umsetzungsprozess, den Ursula Freundl am Beispiel von Caterpillar beschrieb.

Frau Freundl, Senior Business Resource Manager bei Caterpillar Motoren in Kiel, zeigte in ihrem Vortrag das Spannungsfeld zwischen Eigen-Leistung und Outsourcing, insbesondere über Shared Service Center (SSC).

Die von ihr gebrachten Beispiele und Argumente pro und contra galten früher eher für große, heute mehr und mehr auch für mittelständische Unternehmen.

  • Ziele des Outsourcing sind Konzentration auf das Kerngeschäft, Kostenreduktion, Verbesserung der Flexibilität, Steigerung der Qualität, Erzielen von State of the Art-Know-how und Risiko Vermeidung / Minimierung.
  • Dagegen sind folgende Nachteile zu beachten: Abhängigkeit vom Dienstleister, Unklare Servicelevels, Know-how Verlust und eher problematischer Datenschutz.

Insbesondere große Unternehmen wie auch Caterpillar haben deshalb mit Ausgründungen Shared-Service-Einheiten geschaffen, die als konzernweite Dienstleister agieren: Unternehmens- und Gruppenservicekosten sollen reduziert werden, Sicherstellen rechtlicher Bedingungen – Compliance, hohe Qualität der Leistung als Zusatznutzen und Erzielen einer permanent niedrigen Kostenstruktur.

Um derartige Ziele erreichen zu können, muss ein Outsourcing bzw. die Nutzung von Shared Service Centern professionell angegangen werden:

  1. Erstellen einer Machbarkeitsstudie (Business Case)
  2. Einschätzen, was wirklich wann eingespart werden kann
  3. Shared Service Center haben nicht nur direkte, auch indirekte Kosten 
  4. Mit klaren Vereinbarungen die Leistungen genau festlegen!
  5. Die Abfolge der Umsetzung gemeinsam festlegen: einfach umstellen oder die internen Prozesse mit dem SSC harmonisieren

Dann berichtete Frau Freundl auch von ganz praktischen Erfahrungen; so mancher Zuhörer schmunzelte bei den Berichten von Abstimmungsproblemen mit Kollegen aus kulturell ganz anderen Welten: ein in Deutschland ansässiger Bereich Rechnungswesen hat das Mahnwesen / Inkasso an ein indisches Unternehmen ausgelagert. Der Kunde sitzt in China. Die Kommunikation sollte auf Englisch funktionieren: indisches, chinesisches und deutsches Englisch – und daher nicht nur wegen recht unterschiedlicher Kulturen äußerst unverständlich!