Da sich die Struktur und die Anforderungen an die Plattform im Laufe der Zeit verändern, müssen sich folglich auch die zur Erfolgsmessung zugrunde gelegten Kennzahlen ändern. Während der Fokus in der Startup-Phase auf der Erhöhung der Interaktionen und Transaktionen lag, um der Plattform den notwendigen Impuls zu geben, muss es Ziel der Wachstumsphase sein, die Anzahl der Interaktionen und Transaktionen zu festigen und weiter auszubauen.
Kennzahlen digitaler Plattformen in der Wachstumsphase
Kennzahl |
Formel |
Aussage |
Anteil Produzenten-Konsumenten | Anzahl Produzenten ÷ Anzahl Konsumenten | Wie ist das Verhältnis zwischen Produzenten und Konsumenten? |
erstellte Angebote pro Produzent | Anzahl Angebote ÷ Anzahl Produzenten | Wie viele Angebote wurden pro Produzent erstellt? |
Umsatz pro Produzent | Umsatz ÷ Produzent | Wieviel Umsatz wurde pro Produzent generiert? |
Transaktionsfehlschläge | Anzahl fehlgeschlagene Transaktionen ÷ Anzahl Transaktionen | Wieviel Prozent der Transaktionen sind fehlgeschlagen? |
Anzahl an Käufen pro Konsument | Anzahl Käufe ÷ Anzahl Konsumenten | Wie viele Käufe hat jeder Konsument im Durchschnitt getätigt? |
erfolgreiche Suchanfragen | Anzahl Transaktionen ÷ Anzahl Suchanfragen | Wie viel Prozent der Suchanfragen haben zu einer Transaktion geführt? |
Wechsel Produzenten-Konsumenten | Anzahl Konsumenten, die auch Produzenten sind ÷ Gesamtzahl Produzenten
oder
Anzahl Produzenten, die auch Konsumenten sind ÷ Gesamtzahl Konsumenten | Wie viel Prozent der Produzenten sind auch Konsumenten?
Wie viel Prozent der Konsumenten sind auch Produzenten?
|
Anteil Produzenten-Konsumenten
Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Wachstum stellt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Produzenten und Konsumenten Anteil Produzenten-Konsumenten dar, da bei einem Ungleichgewicht die Gefahr sehr groß ist, dass einige der Nutzer leer ausgehen und die Plattform verlassen oder, was noch ungünstiger ist, sich über diese im Internet öffentlich negativ äußern. Um die Aktivität der Produzenten zu messen ließe sich die Kennzahl erstellte Angebote (hier: Mietobjekte) pro Produzent ermitteln. Hieraus abgeleitet lassen sich weitere Kennzahlen, wie z.B. Anzahl der Transaktionen pro Mietobjekt oder Umsatz pro Produzent erforschen.
Transaktionsfehlschläge messen
Eine weitere wichtige Kennzahl zur Früherkennung von Missständen ist die der Transaktionsfehlschläge (Anzahl an fehlgeschlagenen Transaktionen ÷ Anzahl an Transaktionen) innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Diese Kennzahl ist wichtig, da sie entweder auf technische Probleme innerhalb der Plattform (z.B. während des Bezahlvorganges) oder auf exogene Probleme zwischen Produzenten und Konsumenten hinweist.
Anzahl an Käufen pro Konsument ermitteln
Auf Konsumentenseite ist zuallererst die Anzahl an Käufen pro Konsument zu ermitteln. Interessant wird diese Kennzahl im Zeitvergleich, da hierdurch abgelesen werden kann, ob die Konsumenten tendenziell mehr oder weniger nachfragen und konsumieren. Des Weiteren kann auch das Verhältnis zwischen Transaktionen und Suchanfragen erfolgreiche Suchanfragen beleuchtet werden; aufgrund der sich weiter verbessernden Inhalte und relevanten Suchergebnisse sollte diese Kennzahl sich vor allem in der Wachstumsphase deutlich erhöhen, da nun die Anzahl an Produzenten und Konsumenten massiv gestiegen sein dürfte.
Wechsel Produzenten-Konsumenten
Gerade auf Plattformen wie AirBnB, auf der Konsumenten zu Produzenten werden können und umgekehrt (jeder kann theoretisch mieten und vermieten), lässt laut Parker et. al. (Parker, G, & Van Alstyne, M., & Choudary, S. (2016): Platform Revolution – A Practical Guide to the New Economy that is Transforming the Way We Live, Work, and Play. W.W. Norton & Company, New-York.) die Kennzahl Wechsel Produzenten-Konsumenten (Anzahl der Konsumenten, die auch Produzenten sind ÷ die Gesamtzahl an Produzenten, bzw. Anzahl der Produzenten, die auch Konsumenten sind ÷ die Gesamtzahl an Konsumenten) eine Analyse dergestalt zu, wie sich die Produzenten-, bzw. die Konsumentenseite weiter festigt. Eine weitere interessante Kennzahl stellt die durchschnittliche Mietdauer pro Zeiteinheit, bzw. pro Konsument dar. Diese verrät, ob Konsumenten tendenziell eher mehr oder weniger Geld für Mietobjekte ausgeben.