Jahreskonferenz Strategie und Transformation 2025

Lust auf Zukunft – Wie Unternehmen in schwierigen Zeiten den Erfolg von morgen gestalten


Jahreskonferenz Strategie und Transformation 2025

Trotz vieler Krisen stehen viele Unternehmen vor der Notwendigkeit, sich grundlegend neu auszurichten. Dieser Herausforderung trug die Jahreskonferenz Strategie & Transformation von Horváth am 16.5.2025 mit sieben Vorträgen und vielfältigen Austauschformaten Rechnung. Über die wichtigsten Impulse berichten wir in einer neuen Serie.

Wie kann man auch in Krisenzeiten Strategien entwickeln und umsetzen?

Inflation, geopolitische Spannungen, Fachkräftemangel und Energiekrisen – die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Inmitten dieser Unsicherheiten wurde auf der diesjährigen Jahreskonferenz Strategie & Transformation von Horváth am 16.5.2025 deutlich: Viele Unternehmen stehen nicht nur vor der Aufgabe, auf Krisen zu reagieren, sondern vor der Notwendigkeit, sich grundlegend neu auszurichten. Die vertrauten Geschäftsmodelle geraten unter Druck, gefragt sind jetzt Mut, Entschlossenheit und neue strategische Wege.

Die Konferenz stand unter dem Leitgedanken „Lust auf Zukunft“ – und genau diese Haltung prägte die Vorträge und Diskussionen: Statt Resignation war Aufbruch spürbar. Die Teilnehmenden erhielten Impulse, wie Organisationen selbst unter schwierigen Bedingungen Handlungsfähigkeit zurückgewinnen können, mit klarer Ausrichtung, neuer Führungsenergie und strategischer Weitsicht.

Dr. Oliver Greiner und Dr. Nikolai Brosch führten die über 120 Teilnehmer durch einen abwechslungsreichen Konferenztag. Führungspersönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen zeigten in sieben Vorträgen eindrucksvoll, wie Transformation gelingen kann – nicht trotz, sondern gerade wegen der aktuellen Herausforderungen. Sie machten deutlich: Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft bereits in der Organisation selbst – in den Menschen, der Kultur und dem Mut, eingefahrene Pfade zu verlassen. Neben den Vorträgen bot die Konferenz Networking-Sessions, Roundtables und Podiumsdiskussionen, in denen sich die Teilnehmenden zu strategischen Herausforderungen, Erfolgsrezepten und persönlichen Erfahrungen austauschen konnten.

1. Vom Energieanbieter zum Green-Tech-Unternehmen: Wie Burgenland Energie die Branche aufmischt 

Dr. Stephan Sharma, CEO, Burgenland Energie AG

Mit visionärem Anspruch verfolgt Burgenland Energie den Wandel zur ersten klimaneutralen und energieautarken Region weltweit. Dr. Stephan Sharma zeigte, wie Energieunabhängigkeit zur gesellschaftlichen Mission werden kann – durch Innovation (Agri-PV, organische Speicher), Bürgerbeteiligung und konsequente Kundenzentrierung. Der Wandel vom klassischen Energieversorger zum Green-Tech-Unternehmen ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein gelebter Aufbruch.

2. Quadratisch. praktisch. gut. Strategiearbeit bei Ritter Sport

Erhard Wagner, Leiter Strategie & Unternehmensentwicklung, Alfred Ritter GmbH & Co. KG

Erhard Wagner zeigte, wie Ritter Sport Strategie nicht als abstraktes Konzept, sondern als pragmatische Umsetzung versteht. Mit Open Strategy, Matrixorganisation, klarer Priorisierung und OKRs verkürzt das Familienunternehmen gezielt seine Innovationszyklen. Dabei bleibt es seinen Werten treu: Nachhaltigkeit, Transparenz und „earth friendly chocolate“ prägen nicht nur die Marke, sondern den gesamten Wertschöpfungsprozess – vom eigenen Kakaoanbau bis zum Weltmarkt. Strategie heißt hier nicht planen auf Vorrat, sondern umsetzen mit Haltung und Struktur.

3. Versicherungen in Zeiten von Unsicherheit

Dr. Katja Gerke, Leiterin Konzernentwicklung, Konzern Versicherungskammer sowie Mitglied des Vorstands, BavariaDirekt Versicherung AG

Dr. Katja Gerke betonte die besondere Verantwortung von Versicherungen in Zeiten wachsender Unsicherheit – sei es durch geopolitische Krisen, Klimawandel oder technologische Disruption. Mit einer klaren, einfachen Strategie und einer aktiven Kulturveränderung wird die Versicherungskammer zum verlässlichen Lebensbegleiter für ihre Kund:innen. Für sie ist klar: Transformation gelingt nur mit Entscheidungsfreude, Pragmatismus und dem Willen, Menschen mitzunehmen.

4. Von der Vision zum nachhaltigen Gebäude für eine bessere Gesellschaft

Martin Reuter, Managing Director, ingenhoven associates

Für Martin Reuter ist Architektur mehr als Baukunst – sie ist Hebel für gesellschaftlichen Wandel. Unter dem Leitbild „Supergreen“ verfolgt das Büro ingenhoven associates eine konsequent nachhaltige Architekturstrategie, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte vereint. Ob begrünte Hochhäuser, urbane Rückzugsräume oder „Cradle to Cradle“-Ansätze: Zukunftsfähiges Bauen bedeutet für Reuter, Bestehendes neu zu denken – mit klarem Wertekompass, technologischem Pragmatismus und dem Menschen im Zentrum. Transformation ist hier kein Projekt, sondern Daueraufgabe mit Verantwortung für Umwelt, Stadtgesellschaft und Arbeitswelten von morgen.

5. Über eine Branche im Wandel, den es seit Jahrzehnten nicht gab

Prof. Dr. Rainer Lindner

Mit analytischer Schärfe und historischer Perspektive rief Prof. Dr. Rainer Lindner zur aktiven Neuausrichtung der Industrie in Deutschland auf. Am Beispiel der Stahlbranche machte er deutlich, wie geopolitische Risiken, Klimaziele und digitale Anforderungen traditionelle Industrien unter Druck setzen und zugleich neue Chancen eröffnen. Grüne Stahlwerke, datenbasierte Transparenz und automatisierte Prozesse sind für ihn zentrale Hebel. Entscheidend sei, dass Deutschland strategische Klarheit gewinnt, digitale Souveränität aufbaut und global wettbewerbsfähig bleibt – durch neue Geschäftsmodelle, Standortattraktivität und internationale Vernetzung.

6. Back to Growth – Unternehmenswachstum auch in Krisenzeiten sichern

Svenja Stöveken, Head of Business Unit Strategy & Innovation, Horváth

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt Wachstum möglich – davon zeigte sich Svenja Stöveken überzeugt. Auf Basis von Daten aus über 4.000 Unternehmen identifizierte sie drei zentrale Hebel für nachhaltigen Erfolg: ein klarer strategischer „Path“, gezielte Investitionen und Prioritäten („Power“) sowie engagierte „People“, die Verantwortung übernehmen. Entscheidend sei, mutig zu handeln, Ressourcen konsequent auszurichten und Veränderungen aktiv zu gestalten. Die vorgestellten Best Practices zeigen: Auch in Gegenwindmärkten lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen – mit Haltung, Klarheit und Umsetzungsstärke.

7. Von Daten zur Wirkung: Wie Merck Geschäfts-, Daten- und KI-Strategie vereint

Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer, Merck Gruppe

Walid Mehanna zeigte, wie Merck Daten- und KI-Strategie ganzheitlich in der Organisation verankert – mit MyGPT als skalierbarem Werkzeug, Embedded AI zur Effizienzsteigerung und disruptiven Anwendungen in der Forschung. Im Zentrum steht eine klare Architektur: Mehannas KI-Pyramide strukturiert Nutzung und Wirkung entlang strategischer Reife. Flankiert wird sie von einem Ethikboard, das technologische Entwicklung an Werten ausrichtet. Seine Botschaft: Wirkung entsteht dort, wo Technologie mit Haltung, Struktur und Menschlichkeit verbunden wird.

Schlagworte zum Thema:  Strategie , Transformation , Controlling
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