DSGVO führt zur Veränderung der Unternehmenskultur

Die neue Datenschutz-Grundverordnung wird zu großen Veränderungen auch im Hinblick auf die Unternehmenskultur führen. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Veritas Technologies. So wollen sehr viele Unternehmen ihre Mitarbeiter über Anreize motivieren, sich an die Datenschutzregeln zu halten, bei Verstößen sind dagegen oftmals auch Sanktionen vorgesehen.

Der amerikanische IT-Konzern Veritas Technologies hat jetzt seine dritte Studie zur neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung vorgestellt. In den vorhergehenden Befragungen ergaben sich teilweise etwa widersprüchliche Ergebnisse, etwa dass sich weltweit bereits viele Unternehmen ausreichend vorbereitet fühlen, um den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung zu genügen, dies in vielen Fällen jedoch ein Trugschluss ist.

Es werden Belohnungs- und Sanktionsmaßnahmen zur DSGVO geplant

In der neuesten Studie zur GDPR (General Data Protection Regulation), so die englische Bezeichnung der DSGVO, erklären viele Unternehmen, dass diese Neuerungen weitreichende Auswirkungen auch auf die Unternehmenskultur haben werden.

So beabsichtigt eine große Mehrheit der befragten Firmen, die Vorgaben der DSGVO in ihrer Unternehmenskultur zu verankern.

Laut Studienergebnis wollen fast 90 Prozent der befragten Unternehmen  durch Maßnahmen wie Schulungen, Boni oder auch Sanktionen für ihre Mitarbeiter Anreize schaffen, sich an die Vorgaben der DSGVO zu halten.

  • Bei 25 Prozent der Unternehmen sollen bei Verstößen Zusatzleistungen wie Boni gestrichen werden, 34 Prozent wollen die Einhaltung der Regeln durch Belohnungen fördern.
  • 47 Prozent planen, ihre Arbeitsverträge durch entsprechende Compliance-Verpflichtungen zu erweitern.

Verpflichtende Weiterbildung zu Datenschutzgrundverordnung

Die große Mehrheit der Unternehmen (91 Prozent) gab an, dass bei ihnen derzeit noch keine Kultur gepflegt werde, durch die die Einhaltung der Datenschutzregeln gefördert wird.

Um den neuen Anforderungen künftig jedoch gerecht zu werden, plant die Mehrheit (63 Prozent) die Einführung verpflichtender Schulungsmaßnahmen. Geplant sind diese Weiterbildungen vor allem für Mitarbeiter in folgenden Bereichen:

  • IT (86 Prozent)
  • Business Development & Strategy (85 Prozent)
  • Recht (82 Prozent)
  • Finanzen (82 Prozent)

Unternehmen sehen auch Vorteile der DSGVO

Viele der befragten Unternehmen sehen in der Einhaltung der DSGVO-Vorgaben nicht nur zusätzliche Anforderungen und Einschränkungen, sondern erwarten durchaus auch etliche Vorteile.

  • Vor allem erhoffen sich viele Unternehmen (92 Prozent) eine bessere „Datenhygiene“ durch qualitativ bessere und damit vertrauenswürdigere Daten.
  • 68 Prozent versprechen sich ein besseres Verständnis ihrer Geschäftsprozesse und dadurch verbesserte Leistungen für die Kunden.
  • Ebenso viele Unternehmen rechnen mit Kosteneinsparungen.
  • 59 Prozent erwarten eine Stärkung des Marken-Images.
  • 51 Prozent gehen von einer Verbesserung des Datenschutzniveaus aus.
  • 45 Prozent erhoffen sich von der Einhaltung der Vorgaben schließlich sogar steigende Umsätze und Marktanteile.

Für die Veritas-Studie wurden weltweit rund 900 Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern befragt, die geschäftliche Beziehungen in den EU-Raum unterhalten bzw. dort ansässig sind.

Höhe der Geldbußen die ab Mai bei DSGVO-Verstößen drohen

Bei Verstößen können gemäß Art. 83 Abs. 4 DSGVO

  • Geldbußen bis 10 Millionen Euro bzw. bis 2 % des weltweiten Jahresumsatzes,
  • in schweren Fällen bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden.

Diese enorm hohen Geldbußen, die geeignet sind, eine Unternehmensbilanz negativ zu beeinflussen, sollen eine hohe Abschreckungswirkung erzielen und dabei helfen, der Verordnung eine nachhaltige Geltung zu verschaffen. Die den Unternehmen verbleibende Zeit zur Vorbereitung wird knapper. Am 25.5.2018 wird es ernst.