Gesunde Führung: Arbeitsunfälle vermeiden durch Achtsamkeit

Im Zusammenhang mit Sicherheit bei der Arbeit steht die Achtsamkeit für Begriffe, wie vorsichtig, umsichtig oder aufmerksam. Und weil Sicherheit eine zentrale Aufgabe für Führungskräfte ist, zählt auch die Achtsamkeit zu den Führungsaufgaben.

Das Ziel von null Arbeitsunfällen wird in jedem Unternehmen großgeschrieben. Doch vor allem in umfangreichen Systemen oder bei komplexen Technologien ist es unmöglich, 100-prozentige Sicherheit zu versprechen. Daher ist es besonders wichtig, ständig auf Abweichungen oder Fehler zu achten.

Ungesunde Führung: Wenn unerwartete Ereignisse und Fehlentscheidungen zusammenkommen

Arbeitsunfälle oder Katastrophen ereignen sich, wenn unerwartete Ereignisse und – zunächst unbedeutend erscheinende – Fehlentscheidungen zusammenkommen. Die Folge ist, dass ein bisher funktionierendes System instabil wird oder sogar außer Kontrolle gerät.

Doch fast immer gibt es bereits im Vorfeld Hinweise auf ein Ereignis. Nur werden diese oft nicht wahrgenommen oder übersehen. Hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel.

Kurze Momente der Achtsamkeit in den Arbeitsalltag einbauen

Ist etwas passiert, sind alle bereit, genau hinzuschauen. Ein Ansatz wird entwickelt, um aus dem Fehler zu lernen. Doch wie sieht es aus, wenn sich ein Mitarbeiter im Vorfeld Sorgen macht? Ist es möglich, im Unternehmen darüber zu sprechen?

Gerade in einem komplexen oder riskanten Umfeld ist es wichtig, zu jedem Zeitpunkt aktiv selbstkritisch zu prüfen, zu hinterfragen und zu lernen. Kurze Momente der Achtsamkeit können helfen, in denen im Arbeitsalltag bewusst nach Besonderheiten und Abweichungen geschaut wird. Führungskräfte sollten dies aktiv unterstützen.

Achtsamkeit kennt keine Hierarchie

Die Besonderheit der Achtsamkeit als Führungsaufgabe liegt darin, dass die Führungskraft sich als Teil des Teams versteht. Sie muss akzeptieren, dass sie oft unwissend ist und dass Sicherheit erst dann gewährleistet sein kann, wenn sie hierarchie- und fachübergreifend stattfindet.

Die Aufgabe der Führungskraft ist es also zu fragen, zu unterstützen und zu ermutigen, damit jeder mitdenkt und damit sich jeder traut, auf Widersprüche hinzuweisen.

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