SCC-Zertifikat: Was es mit SCC, SCP und SCCP auf sich hat

Das SCC-Zertifikat dient im Arbeitsschutz als Nachweis für den Auftraggeber, dass ein Auftragnehmer bzw. eine Fremdfirma alle gesetzlichen Vorgaben einhält. Doch was bedeutet das SCC-Zertifikat? Wer braucht es? Und wer braucht stattdessen das SCP-Zertifikat oder SCCP-Zertifikat?

Das SCC- bzw. SCP-System ist ein allgemeines Verfahren zur Zertifizierung eines betrieblichen Managementsystems für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Es ist kein Leitfaden für den Aufbau, die Einführung und die Anwendung ein Arbeitsschutzmanagementsystems im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Fragenkatalog im Rahmen eines Auditierungssystems.

SCC-Zertifkat erfordert Aufbau eines Managementsystems

Will sich ein Unternehmen nach dem SCC- bzw. SCP-Konzept prüfen lassen, ist dafür ein nach den SCC-Kriterien gestaltetes und nachweislich angewendetes Managementsystem für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz erforderlich. Häufig verlangen die Kunden von ihren Partnern (Kontraktoren, Lieferanten etc.) den Nachweis eines praktizierten Arbeitsschutzmanagementsystems entsprechend dem SCC-/SCP-Standard und sind damit der Auslöser für dessen Einführung.

SCC-Zertifizierung: Für kleine Unternehmen

SCC steht für Safety Certificate Contractors und bezeichnet einen internationalen Standard für Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzmanagement für technische Dienstleistungsunternehmen und Subunternehmer, die in den Betriebsstätten des Auftraggebers tätig werden. Das kann z. B. ein Installationsbetrieb für Sanitär- und Heizungsbau mit weniger als 35 Mitarbeitern sein. Er kann sich anhand von 27 Pflichtfragen zertifizieren lassen. Das ist u. a. ein Beleg dafür, dass seine Aktivitäten in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt geprüft wurden.

Bei mehr als 35 Mitarbeitern sowie dem Einsatz von Subunternehmern müssen 40 Pflichtfragen zu mehr als 50 % positiv beantwortet werden, um das SCC-Zertifikat zu erhalten.

SCP-Zertifizierung: Für Personaldienstleister

Die Abkürzung SCP steht für Safety Certificate Personnel Leasing. Wie die Bezeichnung schon sagt, ist das Zertifikat für Unternehmen gedacht, die Personal an andere Unternehmen überlassen. Grundlage ist auch hier das SCC-Regelwerk.

SCCP-Zertifikat: Für die Petrochemie

Das Safety Certificate Contractors for Petrochemicals – oder kurz SCCP – ist ein weltweit anerkanntes Managementsystem. Das Zertifikat ist uneingeschränkt für die Petrochemie gültig. Die Anforderungen an diesen Standard übersteigen die des Zertifikats nach SCC. So gibt es z. B. Zusatzfragen nach einem Verfahren zur Auswertung von Inspektionen.

Für alle anderen Unternehmen: ISO 45001 - die zentrale Arbeitsschutzmanagement-Norm

Am 12. März 2018 wurde die neue Arbeitsschutzmanagement-Norm DIN EN ISO 45001 veröffentlicht. Sie löst den bisher geltenden Standard in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz (OHSAS 18001) ab. Mehr dazu erfahren Sie hier:

ISO 45001 - die Arbeitsschutzmanagement-Norm

Arbeitsschutzmanagement - auch für kleine Unternehmen sinnvoll