Wie verändert sich die Arbeitswelt?: Digitalisierung

Zufrieden und leistungsfähig zu arbeiten bedeutet wenig unterbrochen zu werden. Doch durch die Digitalisierung kommt es bei der Arbeit vermehrt zur Überflutung mit Informationen. Der Mensch muss hier bewusst entgegensteuern.

Für die einen ist es wichtig und hilfreich, so viele Informationen wie möglich über ein Thema oder einen Arbeitsablauf zu erhalten. Andere sind genervt, dass dauernd neue Erkenntnisse „aufploppen“. In diesem Fall macht es Sinn, Datenquellen und -flüsse zu überprüfen. Ist es wirklich notwendig, dass jeder über alles zu jedem Zeitpunkt informiert wird?

Erst der Mensch, dann die Technik

Eines der größten Probleme der Digitalisierung ist es, dass neueste Technik eingesetzt wird, ohne vorher überlegt zu haben, welche Folgen das für das Arbeitssystem und die Mitarbeiter hat. Dadurch wird häufig die Chance vergeben, den Mensch durch die Technologie zu entlasten. Richtig wäre es, die Technik auf den Menschen anzupassen und nicht anders herum.

Automatisierung verschiebt das gesamte Arbeitssystem

Werden Prozesse z. B. in der Produktion automatisiert, hat das mehrere Konsequenzen:

  • Schwere körperliche Arbeit verringert sich.
  • Für den Mensch bleiben nur noch Teiltätigkeiten zu erledigen, was zu Monotonie führen kann.
  • Das Team verkleinert sich, wodurch sich aber auch die sozialen Kontakte in Interaktionen verringern.
  • Die Arbeit kann z. T. nachts oder am Wochenende durchgeführt werden, was jedoch andere Arbeitszeiten für die Beschäftigten bedeuten kann.
  • Um mit der Technologie arbeiten zu können, müssen sich die Beschäftigten ständig (weiter-)qualifizieren.
  • Einige Tätigkeiten können orts- und zeitunabhängig durchgeführt werden. Das setzt jedoch ein hohes Maß an Selbstverantwortung und -organisation voraus.

Regelungen müssen individuell getroffen werden

Je nach Aufgabe und Tätigkeit müssen im Unternehmen für die unterschiedlichen Teams und Mitarbeiter individuelle Regelungen getroffen werden. Das kann z. B. bedeuteten, dass

  • Beschäftigte die Kernarbeitszeit für ihre Abteilung selbst festlegen,
  • die Kollegen ein System entwickeln, indem es dem Einzelnen möglich ist, auch einmal längere Zeit am Stück ungestört zu arbeiten.
  • Die Informationsflut und die Kommunikationswege geplant, organisiert und wenn möglich auch gestrafft werden.

Digitalisierung verändert den Arbeitsmarkt

Dass in der Gesellschaft aktuell vor allem negative Folgen der Digitalisierung wahrgenommen werden, liegt vor allem daran, dass die Arbeitsgestaltung meist reaktiv stattfindet.

Tatsache jedoch ist: Die Veränderung der Arbeitsinhalte durch die Digitalisierung bietet oft nur Menschen mit bestimmten beruflichen Qualifikationen die Chance ihre Arbeitssituation zu verbessern. Personen mit fehlender oder geringer Qualifikation werden dagegen zukünftig vermehrt vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden. Zu diesem Fazit kommen die Wissenschaftler iga- 41 „Neue Technologien und Digitalisierung in der Arbeitswelt".

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