Wie reagieren Unternehmen auf psychische Erkrankungen

Allein der Arbeitsplatz ist es in den seltensten Fällen, wenn jemand psychisch erkrankt. Trotzdem muss man die veränderten Arbeitsbedingungen genau anschauen. Verändert sich das Umfeld oder die Arbeitsaufgabe, verändert sich auch das Verhalten des Mitarbeiters an seinem Arbeitsplatz.
Gesellschaft hat sich insgesamt verändert
Bei der Veranstaltung „Hektik, Stress und Leistungswahn – psychische Erkrankungen als Risiko am Arbeitsplatz“ in Berlin sprach sich der Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Christian Weber, gegen die einseitige Schuldzuweisung in Richtung Arbeitsplatz aus. Dafür habe sich die Gesellschaft insgesamt zu sehr verändert. Traditionelle Familienstrukturen lösen sich auf, Flexibilität und Mobilität nehmen auch in der Freizeit zu und bei allem wird die Bevölkerung immer älter.
Die passenden Instrumente gegen psychische Belastungen müssen eingesetzt werden
Doch Ursachenforschung ist das eine. Die Betroffenen brauchen in ihrer Situation Hilfe, die sie entlastet, die ihnen die Gefährdungen bewusst macht und die ihnen eine Orientierung bietet, wie sie ihr Gesundheitsverhalten auf- und ausbauen können. In den Unternehmen gibt es dafür seit einigen Jahren die passenden Instrumente. Sie müssen nur eingesetzt werden.
KMU - Sorgenkinder in Sachen Stress
Große Unternehmen haben den Bedarf bereits erkannt, übernehmen Verantwortung und setzen gezielt Maßnahmen ein wie E-Mail- und Handy-Stopp außerhalb der Arbeitszeiten, um ihre Mitarbeiter vor zu viel Stress zu schützen. Sie überlassen die Entscheidung nicht den Mitarbeitern allein. Kleinere und mittlere Unternehmen sind eher Sorgenkinder, wenn es um präventive Maßnahmen geht.
Betriebsärzte sind beim Thema psychische Erkrankungen gefragt
Auch die Kenntnisse und Einsichten vieler Betriebsärzte sind noch nicht ausreichend. Die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, machte darauf aufmerksam, dass nicht die Unternehmer die Experten für den Gesundheitsschutz seien. Hier seien die Betriebsärzte gefordert, die dafür Sorge tragen müssen, dass psychisch Erkrankte professionelle Hilfe von Fachärzten bekommen. Doch noch nicht alle Betriebsärzte haben das Thema als ihre Aufgabe erkannt.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
3.1151
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
2.749
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
1.742
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
703
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
585
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
526
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
357
-
Wenn ein Mitarbeiter nachts nicht mehr arbeiten darf
256
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
247
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
247
-
Workahomeism: Präsentismus im Homeoffice und die Rolle des BGM
22.05.2025
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
19.05.2025
-
Einfacharbeit: Für die Beschäftigten alles andere als einfach
15.05.2025
-
BGM bei „schwer erreichbaren“ Zielgruppen
12.05.2025
-
Later Life Workplace Index zur Befragung älterer Beschäftigter
09.05.2025
-
Hautkrebsvorsorge: Nur 20 Prozent der Beschäftigten erhalten Angebot
08.05.2025
-
Reiseapotheke für den Auslandseinsatz: Was gehört in die Medikamentenbox?
02.05.2025
-
Arbeitsmotivation fördern: Praxisnahe Ansätze zur Optimierung von Arbeitsbedingungen
30.04.2025
-
Fühlen sich ältere Beschäftigte durch digitale Technologie überfordert?
29.04.2025
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
28.04.20251