Gesunde Mitarbeiter:innen im Homeoffice

Die Pandemie hat die Digitalisierung vorangetrieben und das Arbeiten im Homeoffice wurde für viele Beschäftigte zur Pflicht. Während vor der Corona-Krise gerade einmal 10% der Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice gearbeitet haben, stieg dieser Anteil im April/Mai 2020 auf 40% und ist im Februar 2021 nur leicht auf 38% gesunken (DAK-Gesundheit, 2021b).

Homeoffice im Sinne von Telearbeit ist in § 2 (7) der Arbeitsstättenverordnung verankert. Da im Homeoffice auch Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetz gelten, haben Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen die Verantwortung dafür, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zuhause gesund und sicher arbeiten können. Doch wie sieht es im Homeoffice mit der Gesundheit der Mitarbeitenden tatsächlich aus und wie können Arbeitgebenden ihrer Verantwortung gerecht werden?

Gesundheit der Mitarbeitenden – Veränderungen seit Beginn der Pandemie

Das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen wird schon seit Jahren angeführt von Muskel-Skelett-Erkrankungen sowie psychischen Erkrankungen und diese Gesundheitsprobleme haben sich seit der Pandemie weiter verstärkt. Laut einer Pressemeldung der DAK-Gesundheit (2021a) haben im Jahr 2020 die Fehltage wegen Rückenschmerzen im Vergleich zum Vorjahr um 7% und Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen um 8% zugenommen.

Vorteile und Nachteile von Homeoffice

Bei einer Befragung von Bewerbenden und HR-Verantwortlichen steht an erster Stelle der Vorteil, dass im Homeoffice die Anfahrt zum Arbeitsplatz entfällt (95-99% Zustimmung). Mehr als 75% sehen Vorteile in der flexibleren Einteilung der Arbeitszeit sowie der besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem (softgarden e-recruiting GmbH, 2021b). Auch eine Studie der DAK aus dem Jahr 2021, in der Beschäftigte mit regelmäßigem Homeoffice befragt wurden, bestätigt diese Vorteile (DAK-Gesundheit, 2021d).

Die TOP4 der Nachteile von Homeoffice sind aus Sicht von Bewerbenden und HR-Verantwortlichen der geringere Informationsfluss mit den Kollegen und Kolleginnen und der Führungskraft, die schlechte Möglichkeit Konflikte im Job zu klären sowie die unzureichende ergonomische Ausstattung (softgarden e-recruiting GmbH, 2021a). Beschäftigte mit regelmäßigem Homeoffice nennen als häufigste Nachteile den fehlenden direkten Kontakt zu Kollegen, die fehlende klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben sowie Schwierigkeiten der Absprache mit Kollegen oder Vorgesetzten (DAK-Gesundheit, 2021c).

Diese Ergebnisse bestätigen, welche Bedeutung Ergonomie sowie psychosoziale Faktoren für die Gesundheit von Beschäftigten im Homeoffice haben.

Gesundheitsexperte im Betrieb - Ergonomie und Rückengesundheit

Mit den BSA Lehrgängen Gesundheitsexperte im Betrieb - Ergonomie und Rückengesundheit sowie Gesundheitsexperte im Betrieb - Förderung der psychosozialen Gesundheit werden Sie qualifiziert, Konzepte im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements für Unternehmen aufzubauen, in die Unternehmensstruktur zu integrieren und systematisch weiterzuentwickeln. Viele Bausteine des Konzeptes können digital umgesetzt werden und so leisten Sie als Gesundheitsexperte im Betrieb einen wichtigen Beitrag, um den vorrangigen Gesundheitsproblemen und Nachteilen von Homeoffice effektiv entgegenzuwirken.

Auch die gesetzlichen Krankenkassen fördern nach §20b SGBV digitale Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Arbeitgebende kommen mit der Umsetzung dieser Konzepte ihrer Verantwortung für die Gesundheit der Beschäftigten nach.