Corona-Pandemie: Leitlinie für einen sicheren Schulbetrieb

Bald sollen die Schulen öffnen. Da kommt eine Leitlinie zur Prävention und Kontrolle einer SARS-CoV-2-Übertragung an Schulen gerade rechtzeitig. Die Handlungsempfehlungen sind wissenschaftlich fundiert und ihre Wirksamkeit in Studien nachgewiesen.

Klar ist, dass die Öffnung der Schulen während der Pandemie vorsichtig erfolgen muss, am besten Schritt für Schritt. So lässt sich ein gegebenenfalls ein Infektionsgeschehen besser erkennen und nachverfolgen. Weiterhin gelten grundsätzlich die AHA-L-Regeln. Doch was ist zudem wichtig, um einen möglichst sicheren, geregelten und kontinuierlichen Schulbetrieb zu gewährleisten?

Leitlinie basiert auf den Ergebnissen von 40 Studien

Die Leitlinie „Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen“ der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) entspricht der höchsten Qualitätsstufe der Entwicklungsmethodik (S3). Für sie wurden 40 aktuell verfügbare Studien zur Wirksamkeit entsprechender Maßnahmen ausgewertet. Die Ergebnisse sind in 9 Kapitel eingeflossen.

Konkrete Empfehlungen werden transparent dargestellt und bewertet

Zu jedem Thema sind konkrete Empfehlungen formuliert. Außerdem werden die Evidenzgrundlagen kurz und knapp beschrieben und die wichtigsten Begriffe erklärt. Am Schluss werden jeweils Nutzen und Schaden der Maßnahme gegeneinander abgewägt und eine Gesamtbewertung abgegeben.

Weniger Schüler unterwegs und im Präsenzunterricht

  • Die Schülerzahl im Präsenzunterricht kann etwa durch Wechselunterricht oder Klassenteilung reduziert werden.
  • Sachgerechtes Maskentragen von Schülern, Lehrern und Schulpersonal mit erklärenden Hinweisen zu unterschiedlichen Maskentypen und wann sie zum Einsatz kommen sollten.
  • Maßnahmen auf Schulwegen wie etwa versetzter Unterrichtsbeginn, um die Personen unterwegs zu reduzieren

Musik und Sport? So kann’s funktionieren

  • Maßnahmen bei Musikunterricht in Schulen wie zum Beispiel die Empfehlung im Freien mit Abstand zu singen oder im Raum Aktivitäten ohne besonders hohe Aerosolausstoß wie z. B. Trommeln zu unterrichten
  • Sportunterricht sollte auf alle Fälle, dann aber am besten im Freien oder in kleinen festen Gruppen stattfinden.

Covid oder einfach nur Schnupfen?

  • Schüler bei denen der Verdacht einer Covid-Erkrankung vorliegt, sollen erst wieder am Präsenzunterricht teilnehmen, nachdem sie 48 Stunden symptomfrei waren.
  • Kinder mit laufender Nase oder Halskratzen müssen dagegen nicht in häusliche Quarantäne geschickt werden.

Frische Luft in allen Räumen – immer wieder!

  • Lüften der Unterrichtsräume regelmäßig (alle 20 Minuten) und ausreichend (3 – 5 Minuten), am besten Querlüften mindestens jedoch Stoßlüften.
  • Luftreinigung der Unterrichtsräume als ergänzende Maßnahme

Da sich das Pandemiegeschehen ständig verändert, soll die Leitlinie zukünftig entsprechend aktualisiert werden.

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