Arbeitsschutzblog mit viel Bild wenig Text

Ob es sich um ein Wissensportal, einen Blog oder Microblog handelt, lässt sich beim WorkPlace-WissensPortal nicht sagen. Auf alle Fälle geht es ums Büro und um Menschen. Denn auf den Fotos sieht man immer eines von beidem oder beides zusammen. Und wozu erhält man Wissen?

Das Wissensportal ist ein Internetangebot des Beratungsunternehmens Eurocres. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, aus Immobilien lebbare Arbeitswelten zu machen. Die Ideen dafür sind innovativ und die Macher, Architekten, vom Fach. Zum Kundekreis zählen unter anderem die Deutsche Bahn, Siemens oder Telekom. Für sie passen die Konzepte, die Mitarbeiter zu Höchstleistungen befähigen, wie die Unternehmensseite verspricht.

Chronologisch und kategorisch

Das Wissensportal ist mit Meldungen in absteigender Chronologie aufgebaut – ähnlich wie bei einem Blog. Neue Beiträge werden in unregelmäßigen Abständen, etwa ein- bis zweimal pro Monat veröffentlicht. Neben dem Datum steht der Autor des Beitrags. Diese Position lässt sich anklicken. Mit dem Klick gelangt man zu den bis jetzt noch wenigen, weiteren Artikeln des entsprechenden Autors. Alle fünf Autoren gehören zur Führungsriege von Eurocres. In Zukunft soll es auch Gastautoren geben.

Die zeitliche Reihenfolge der Beiträge bringt keinen ersichtlichen Vorteil. Das Portal ist wohl deshalb auch zusätzlich über Kategorien aufgebaut, die sich sowohl in der Leiste oben unter WorkPlace Themen verbergen als auch am rechten Rand sichtbar sind.

Bei der Sprache hapert’s

Auf dem Wissensportal rund um den Büroarbeitsplatz gibt es Informationen schlagwortartig. Die Meldungen sind ähnlich wie ein Twitter oder eine SMS kurz und knapp, mit weniger als 300 Zeichen formuliert. Das bietet eine schnelle Übersicht, dient allerdings nicht immer der Verständlichkeit.

Insgesamt ist die Sprache in den Kurztexten überwiegend leserunfreundlich. Nur wenige Aussagen, bei denen mit Verben eine aktivere Sprache gewählt wurde, erleichtern das Lesen und Verstehen. Da wird man neugierig und will mehr wissen.

Der Mehrwert an Wissen beschränkt sich dann allerdings überwiegend auf Präsentationsfolien, die mit Daten und Fakten gespickt sind.

Ob das Wissensportal mit seinen Abkürzungen und englischen Begriffen wirklich eine Argumentationshilfe für Fachleute und Experten sein kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer verstanden hat, was ein WorkPlace Flash zu den CRE-, FM- und HR-Bereichen ist, wird sich auf der Seite vielleicht heimisch fühlen.

Spärliche Zusatzfunktionen

Da es sich um ein Portal handelt, fehlen Blog-Roll und Linkliste. Eine Schlagwortwolke findet sich im Rahmen rechts unten. Sie wird sichtbar, wenn man auf der Seite nach unten scrollt. Die vier Schlagworte, die am meisten ins Auge fallen – ActiveOffice, Bürowelt, Gesundheitsförderung und Mitarbeiterzufriedenheit – sind alle mit dem gleichen Beitrag verlinkt. Das mag vielleicht daran liegen, dass der Umfang des Portals noch gering ist.

Jeden Artikel kann man kommentieren. Dafür klickt man auf die Sprechblase am Anfang des Beitrags oder auf den Verweis "Kommentar hinterlassen" am Ende. Bisher scheint es noch keine Kommentare zu geben. Ob und wie diese sichtbar sein werden, darauf darf man gespannt sein.

Fazit

Bisher verspricht der Titel Wissensportal mehr als der Inhalt hält. Zum Teil mag das an der gewöhnungsbedürftigen Form des Portals hängen: die meisten Beiträge sind Präsentationsfolien in verschiedenen Formaten zum Downloaden, ein anderer Teil PDF-Dateien von Veröffentlichungen von oder über Eurocres.

Bei den Präsentationsfolien sind die Zusammenhänge nicht immer eindeutig dargestellt. Quellangaben fehlen zum Teil. Schade, denn so kann der kundenfreundliche Service, wie ihn Eurocres in seiner Pressemitteilung zu dem Portal selbst bezeichnet, vom Nutzer nicht direkt für die eigene Arbeit eingesetzt werden.

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