Mehr Nachhaltigkeit bedeutet, die Lebensgrundlagen langfristig lebenswert zu erhalten, die Unternehmungen zukunftssicher zu gestalten und das menschliche Wohlergehen langfristig zu sichern und zu stärken. Es bedeutet, die Versorgungssicherheit mit und den Zugang zu Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs aus ökologischer und sozialer Produktion (u. a. Anbaumethoden, Arbeitsbedingungen, Lieferketten, Verpackungen) zu verbessern.

 
Praxis-Tipp

Wahrhaftiges und glaubwürdiges nachhaltiges Engagement

Gestalten Sie Ihre Produkte, Leistungen und Lösungen glaubhaft und nachvollziehbar nach nachhaltigen Kriterien – und reden Sie darüber! Betreiben Sie kein Greenwashing, sondern ein wahrhaftiges und glaubwürdiges nachhaltiges Engagement!

Erläuterung

  • Feel-good-Consumption bezeichnet ein Konsumverhalten, das ein gutes Gewissen erzeugt. Die Kaufentscheidung basiert dabei nicht mehr allein auf dem Preis und der Qualität, sondern berücksichtigt auch ökologische und soziale Kriterien.
  • Besonders ausgeprägt ist dieses Konsumverhalten bei den LOHAS (Lifestyles of Health and Sustainability). Dieses Akronym steht für einen Lebensstil, der von Gesundheitsbewusstsein und -vorsorge sowie der Ausrichtung nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit geprägt ist. Ein Kennzeichen für diese Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach Bio- und Fairtradeprodukten sowie nach Produkten aus der Region.

Begleitende Denkfragen

  • Wie können Sie Ihren Kunden beim Kauf Ihrer Produkte, Leistungen und Lösungen ein wahrhaft gutes, nachhaltiges Gewissen vermitteln?
  • Wie können Sie Ihre Produkte gestalten, damit sie die Anforderungen werthaltiger Siegel bzw. Labels erfüllen oder als Produkte aus der Region gelten?
  • Welche Eigenschaften Ihres Produktes oder welche Elemente der Lieferkette können Sie verändern, damit der Kunde ein gutes Gefühl (im Sinne einer nachhaltigeren Wirtschaft) beim Kauf Ihres Produktes erhält?

Umsetzungsbeispiele

  • Melitta: ausschließlich Verkauf von nachhaltig produziertem Kaffee
  • Alnatura: ökologisch produzierte Lebensmittel und Textilien
  • Hessnatur (Versandhaus): Handel mit GOTS-zertifizierten Produkten (Global Organic Textile Standard)
  • Rapunzel: Verkauf von Produkten in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe aus biologischer Landwirtschaft, bei denen mindestens 50 Prozent der Rohstoffe von Hand-in-Hand-Siegel-Betrieben stammen.
  • Soulbottles und Klean Kanteen: Trinkflaschen für unterwegs
  • Regionale Wochen- und Bauernmärkte oder Hofläden
  • Bürgerwerke: Ökostrom-Anbieter, Verbund von Bürgerenergiegesellschaften
  • Solidarische Landwirtschaft: Mehrere private Haushalte tragen die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten (www.solidarische-landwirtschaft.org)
  • myBOO: Bambusfahrräder, gefertigt in Ghana und Kiel; jeder Kauf finanziert eine Schule in Ghana
  • PLASTIC2BEANS: Bio-Kaffee ohne Pestizide und Chemikalien. Waldanbau und Sonnentrocknung für weniger Wasserverbrauch. Recycling für weniger Rohöl und Plastikmüll. Mehr als faire Bezahlung und Entwicklung der Bauern

Eine Übersicht besonders vertrauenswürdiger und verifizierter Siegel finden Sie in der nachfolgenden Übersicht. Wenn Sie den Barcode einscannen, gelangen Sie auf Websites von Siegelklarheit und cir, die eine detaillierte Analyse der Siegel vorgenommen haben.

Abb. 3: Vertrauenswürdige Siegel

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