Tz. 15

Stand: EL 84 – ET: 08/2015

Nach § 3c Abs 1 EStG dürfen Ausgaben, soweit sie "mit stfreien Einnahmen" in unmittelbarem wirtsch Zusammenhang stehen, nicht als BA oder WK abgezogen werden.

Nach dem Beschl des BFH v 18.06.2003 (BFH/NV 2003, 1555) ist der Grundsatz des § 3c Abs 1 EStG nicht idS umkehrbar, dass die Rückerstattung nabzb Ausgaben zu nicht stpfl Einnahmen führen würde. So auch s Urt des BFH v 29.08.1996 (BFH/NV 1997, 289).

Nach Auff des FG Bln-BB (s Urt des FG Bln-BB v 24.06.2009, EFG 2009, 1630) ist § 3c Abs 1 EStG gemeinschaftsrechtskonform. Ebenfalls hierzu s Wagner (NWB 2010, 753).

 

Tz. 16

Stand: EL 84 – ET: 08/2015

Bezogen auf Dividenden sowie auf Erlöse aus der Veräußerung von Kap-Beteiligungen bei natürlichen Personen hat § 3c Abs 1 EStG keine Bedeutung. Die genannten Erlöse unterliegen beim AE dem Teil- (bis VZ 2008: Halb-)Eink-Verfahren; folglich richtet sich die stliche Behandlung der damit zusammenhängenden Aufwendungen nach § 3c Abs 2 EStG (s § 3c Abs 1 HS 2 EStG). Wegen der Berücksichtigung von Aufwendungen, soweit die lfd Eink ab dem VZ 2009 der Abgeltung-St unterliegen, s Tz 38.

Zur Problematik der Anwendung des § 3c Abs 1 EStG in den Fällen des § 6 AStG s Podewils (DStZ 2011, 238). UE stellt sich in den von Podewils dargestellten Fällen eher die Frage nach der Anwendung des § 3c Abs 2 EStG.

 

Tz. 17

Stand: EL 84 – ET: 08/2015

Bedeutung hat § 3c Abs 1 EStG jedoch bis zum VZ 2003 über § 8 Abs 1 KStG bei Kö als Empfänger von Inl-Dividenden für die damit zusammenhängenden Ausgaben, und zwar bei nach § 8b Abs 1 KStG stfrei gestellten oGA und vGA, Inl-Dividenden idS sind auch weiter ausgeschüttete Ausl-Dividenden, die die empfangende inl TG an ihre MG weiterreicht. Einlagerückzahlungen, soweit sie beim Empfänger zu einer Minderung des Bw bzw der AK der Kap-Beteiligung führen, sind nicht stfreie Einnahmen iSd § 3c Abs 1 EStG. Bedeutung hat § 3c Abs 1 EStG in VZ bis 2003 insbes für Holdinggesellschaften, bei denen alle Dividendenerträge nach § 8b Abs 1 KStG stbefreit sind.

Hinsichtlich der Anwendung des § 3c Abs 1 EStG auf von Kö bezogene Ausl-Dividenden ist uE wie folgt zu unterscheiden ( s § 8b KStG Tz 371  ff).

Für VZ bis 1998 verstößt die Anwendung des § 3c Abs 1 EStG auf Aufwendungen iVm aus EU-/EWR -Staaten stammenden Dividenden gegen EU-Recht (s Urt des EuGH v 23.02.2006, BStBl II 2008, 834, Rs Keller Holding und s Schr des BMF v 30.09.2008, BStBl I 2008, 940). UE ist die Rechtslage hinsichtlich der Aufwendungen iVm Drittstaaten dividenden auch nach der Rspr für VZ ab 1999 (s nachstehende Ausführungen) nicht klar. Zwar setzt § 3c Abs 1 EStG selbst eine qualifizierte Beteiligung nicht voraus, was für eine Nichtanwendbarkeit des § 3c Abs 1 EStG in diesen Fällen spricht (s Ausführungen zu VZ 2001–2003). Andererseits greift § 3c Abs 1 EStG nur bei stbefreiten Dividenden. Diese liegen nach § 8b Abs 5 KStG aF jedoch nur bei einer qualifizierten Beteiligung vor, so dass dies für die Anwendbarkeit des § 3c Abs 1 EStG in Drittstaatenfällen spricht (s Ausführungen zu VZ 1999 und 2000). Wegen weiterer Einzelheiten s § 8b KStG Tz 371 und 374.
Für die VZ 1999 und 2000 ist uE weder § 8b Abs 7 KStG aF noch § 3c Abs 1 EStG auf Aufwendungen iVm aus EU-/EWR -Staaten stammenden Dividenden anwendbar (s Urt des BFH v 13.06.2006, BStBl II 2008, 821; s Urt des EuGH v 23.02.2006, BStBl II 2008, 834, Rs Keller Holding und s Schr des BMF v 30.09.2008, BStBl I 2008, 940). Für Aufwendungen iVm Drittstaaten dividenden ist § 8b Abs 7 KStG aF anwendbar, da die Norm eine qualifizierte Beteiligung (Mindestbeteiligungsgrenze von 10 %) voraussetzt und somit die auch gegenüber Drittstaaten geltende Kap-Verkehrsfreiheit von der Niederlassungsfreiheit verdrängt wird (s Urt des BFH v 29.08.2012, BStBl II 2013, 89). Wegen weiterer Einzelheiten s § 8b KStG Tz 372 und 374.
Für die VZ 2001–2003 ist § 3c Abs 1 EStG auf Inl-Dividenden sowie auf Dividenden aus EU-/EWR-Mitgliedstaaten anwendbar (s Schr des BMF v 30.09.2008, BStBl I 2008, 940). Entspr gilt für Aufwendungen iVm Drittstaaten dividenden, da § 8b Abs 5 KStG wegen Verstoßes gegen die Kap-Verkehrsfreiheit nicht anwendbar ist. UE ist davon auszugehen, dass für die Prüfung, ob ein Verstoß gegen die Kap-Verkehrsfreiheit vorliegt, auf die Norm und nicht auf den konkreten Sachverhalt abzustellen ist. Damit liegt, unabhänging von der tats Beteiligungshöhe stets ein Verstoß gegen die Kap-Verkehrsfreiheit vor, da § 8b Abs 5 KStG eine qualifizierte Beteiligung nicht voraussetzt. Wegen weiterer Einzelheiten s § 8b KStG Tz 373 und 374.
 

Tz. 18

Stand: EL 84 – ET: 08/2015

Für VZ ab 2004, dh bereits für in einem abw Wj 2003/2004 bezogene Dividenden, ist § 3c Abs 1 EStG bei Kö nicht mehr anzuwenden (s § 8b Abs 3 S 2 und Abs 5 S 2 KStG). Ab dann ist § 8b Abs 5 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes anzuwenden (dazu s § 8b KStG Tz 375 ff).

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