Rentenkasse so gut gefüllt wie lange nicht mehr
Die Finanzlage der Rentenversicherung ist gut. Eine Herausforderungen birgt jedoch das steigende Armutsrisiko künftiger Rentnergenerationen. Das ist dem am 28.11.2012 vom Bundeskabinett gebilligten Rentenversicherungsbericht zu entnehmen. Aktuell verfügen die Rentenkassen über Rücklagen von über 29 Mrd. EUR. Das sind mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen eineinhalb Monatsausgaben. Der Beitragssatz sinkt deshalb Anfang 2013 von 19,6 auf 18,9 %.
Prognosen zur Rentensteigerung
Nach den mittel- und langfristigen Vorausberechnungen könnten die Renten bis 2016 um 11,5 % im Osten und um 8,5 % im Westen steigen - bis 2026 sogar um 36 %. Dennoch drohen wegen des weiter sinkenden Rentenniveaus in Zukunft aber häufiger niedrige Alterseinkommen, sofern nicht zusätzlich fürs Alter vorgesorgt wird. «Die Berechnungen zum Gesamtversorgungsniveau (...) zeigen deutlich, dass ergänzende Alterssicherung unerlässlich ist», schreibt das Bundesarbeitsministerium.
Unseriöse Versprechungen?
Für die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig sind die angekündigten Rentensteigerungen nur «schillernde Seifenblasen». Die Bundesregierung tue nichts dafür, dass die Erhöhungen auch Realität werden könnten. Der rentenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Matthias Birkwald, kritisierte: «Das Rentenniveau sinkt, die Altersarmut nimmt zu und die schwarz-gelbe Koalition hält still, um sich nicht weiter selbst zu zerlegen.»
Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierte die Ankündigungen als «puren Zweckoptimismus». «Ob die Prognosen tatsächlich eintreffen und die Renten derart steigen werden, steht in den Sternen», sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach in Berlin. «Die Ankündigung von acht- bis elfprozentigen Rentensteigerungen in den nächsten 4 Jahren ist völlig unseriös.»
Derzeitiges Rentenniveau ist hoch
Aktuell seien Senioren aber «in der Regel gut versorgt». Dabei habe die gesetzliche Rente den größten Anteil. Im Durchschnitt verfügten Rentner-Ehepaare 2011 über ein Gesamteinkommen von netto 2.433 EUR im Monat. Bei alleinstehenden Männern waren es 1.560 EUR und bei alleinstehenden Frauen 1.292 EUR.
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