Mütterrente: Niedrigere Rente für Mütter mit mehreren Kindern

Mütter von mehreren Kindern erhalten bis zu 30 % weniger Rente als kinderlose Frauen. Rentnerinnen in Westdeutschland sind dabei in stärkerem Maße betroffen, als Rentnerinnen in Ostdeutschland. Die Mütterrenten sollen deshalb angehoben werden, z. B. durch höhere Rentenpunkte.

Mütter mit mehreren Kindern erhalten in Deutschland angesichts geringerer Einzahlungen weniger Rente als kinderlose Frauen. Das geht aus den Antworten der Bundesregierung auf eine Parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor.

Niedrige Rentenzahlbeträge für Mütter mehrerer Kinder

Demnach betrug der durchschnittliche Rentenzahlbetrag für kinderlose Frauen im vergangenen Jahr 651,45 EUR, bei Müttern von 4 Kindern waren es dagegen 456,31 EUR. Mütter von ein, 2 oder 3 Kindern kamen im Schnitt auf Rentenzahlbeträge von 602,09 EUR, 536,38 EUR beziehungsweise 482,32 EUR.

Verminderung der Rentenzahlung mit zunehmender Kinderzahl

"Bundesweit ist eine Verminderung des durchschnittlichen Zahlbetrags mit zunehmender Kinderzahl zu beobachten", so Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundessozialministerium, in seiner Antwort auf die Anfrage. In den neuen Ländern falle diese Verminderung "vergleichsweise moderat" aus, in den alten Bundesländern dafür "umso deutlicher".

Müttern der heutigen Rentengeneration

Dies lasse sich mit dem regional unterschiedlichen Erwerbsverhalten von Müttern der heutigen Rentengeneration erklären. Fuchtel: "Anders als im Osten wurde die Erwerbstätigkeit nach der Geburt eines Kindes typischerweise für eine längere Zeitspanne unterbrochen, wenn nicht gar beendet".

Rentengleichstellung oder Rentenerhöhung?

Bislang bekommen Mütter für vor 1992 geborene Kinder einen Punkt für die Rente gutgeschrieben (s. Berücksichtigungszeiten für Kindererziehung und Pflege). Für Kinder nach 1992 gibt es 3 Punkte. Die Union will die Rente von Müttern erhöhen, die vor 1992 Kinder zur Welt gebracht haben. Die Linksfraktion fordert eine volle Gleichstellung. "Kinder als Altersarmutsrisiko, das darf nicht sein. Die Mütterrentenangleichung muss kommen", sagte der stellvertretende Linke-Fraktionschef Klaus Ernst.

dpa
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