Praxis und Forschung befassen sich gern mit all dem, was Führung leisten soll: Transformational soll sie sein, mittels neuer Impulse inspirieren und dabei die individuellen Bedürfnisse der verschiedensten Mitarbeitenden im Blick behalten. Aber was ist eigentlich mit der anderen Seite? Viele Führungskräfte erleben regelmäßig, dass Mitarbeitende aufsässig oder widerspenstig reagieren. Wir haben in einem Forschungsprojekt fünf Formen renitenten Verhaltens von Mitarbeitenden identifiziert und zeigen Ansätze, wie Führungskräfte derartigem Verhalten begegnen können.
Die Anforderungen an Führungskräfte sind im Wandel. Während Führungskräfte vor nicht allzu langer Zeit im weit entfernten Eckbüro saßen, ziehen sie nun als nahbare Personen in das neue Bürokonzept ein. Bei Führung geht es immer weniger um Fachexpertise – da kann und wird künstliche Intelligenz zunehmend unterstützen. Als tägliche Aufgabe bleibt damit für menschliche Führungskräfte die direkte Interaktion mit und Motivation von Mitarbeitenden. Doch mit dem verstärkten Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungsgestaltung kommen auch neue Herausforderungen. Ein Resultat: Viele Führungskräfte fühlen sich gestresst, überfordert oder ausgebrannt. Das ist eine natürliche Reaktion auf veränderte Anforderungen, für die Führungskräfte nicht oder nur unzureichend vorbereitet sind. Während ehemals ein hierarchisches Verständnis der Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden vorherrschte, fordern Mitarbeitende heutzutage Handlungsspielraum, Einfluss und Diskussionen auf Augenhöhe. Diese neue...