Zukunft Personal Europe trotzt der Krise

Mit 34 Ausstellern ist die ZP Europe vor 25 Jahren gestartet - jetzt verzeichnete sie 600 Aussteller, Partner und Sponsoren. Trotz trüber Wirtschaftslage und Regenchaos am ersten Messetag schaffte es die ZP Europe, den positiven Trend der Vorjahre zu halten. 26.000 Besucherinnen und Besucher kamen nach Köln – und damit sogar etwas mehr als im Jahr 2024.

Zukunft Personal Europe: eine Jubiläumsmesse

Doch die schwierige Wirtschaftslage zeigte sich in den Messehallen. So kamen in diesem Jahr 20 Startups weniger als noch 2024 zur Messe. Dennoch gelang es den Messeverantwortlichen von Closer Still Media Germany, die Ausstellerzahlen auf dem Vorjahresniveau zu halten. Das spricht dafür, dass die Messeorganisatorinnen gute Arbeit leisten und es schaffen, die ZP Europe angemessen in die Zukunft zu führen – sowohl inhaltlich als auch organisatorisch.

Übrigens: Acht Aussteller der diesjährigen Messe, darunter auch Haufe, wurden für ihre 25-jährige Treue ausgezeichnet. Sie waren bislang jedes Jahr mit einem Stand vor Ort, selbst unter den widrigen Bedingungen des Coronajahrs mit Standardständen und Gesichtsmasken. 633 Referentinnen und Referenten leiteten in diesem Jahr 770 Sessions auf 25 Vortragsflächen – von der großen Keynote Stage bis zum kleinen Kamin Lounge und zur interaktiven Workshop Area.

Die wichtigsten Themen auf der Messe

Das 25-jährige Bestehen der Messe wurde unter anderem in der ZP Experience Area thematisiert. Hier konnten die Besucherinnen und Besucher unter anderem eine Zeitkapsel mitgestalten, die in den nächsten Jubiläumsjahren geöffnet werden soll, und an einem KI-Readiness-Check teilnehmen. Leider war dieser Ausstellungsbereich zwischen den Hallen 4 und 5 nur wenig frequentiert. Die Besucherinnen und Besucher drängten sich lieber in den eigentlichen Messehallen und hier waren die Bereiche Learning & Development und Recruiting & Attraction in diesem Jahr besonders stark besucht. Hohe Nachfrage gab es auch bei allen Softwarelösungen, die mehr Effizienz und Kostenersparnis in den Unternehmen versprechen. 

Künstliche Intelligenz auf der ZPE

Natürlich war auch in diesem Jahr KI das dominierende Thema an den Messeständen und auf den Podien. Diesmal ging es jedoch weniger um Zukunftsvisionen (Wo könnte KI unterstützen?) und Prototypen (Was könnte KI optimieren?), sondern um konkrete Anwendungsfälle und Produkte – quer über alle HR-Themen von Employer Branding bis Workforce Management, von Mitarbeiterkommunikation bis Führung, von Lernen bis Coaching.

KI ist im Trend. Klar ist aber auch: Der genau Blick, wie viel Künstliche Intelligenz tatsächlich in den Tools steckt und was diese leisten können, ist nicht immer möglich. Beim Gang durch die Messehallen konnte so der Eindruck entstehen, dass HR beim Thema KI deutlich weiter sei, als das im Querschnitt der Betriebe der Fall sein dürfte. Die L&D-Anbieter präsentierten sich in Halle 5. Im Zentrum stand hier erneut die Frage, wie es gelingen kann, die Mitarbeitenden weiterzubilden und fit zu machen für KI - und dabei auch Skill-Management-Software zu nutzen, die den Prozess unter KI-Einsatz unterstützt.

Podien stießen auf großes Interesse

KI wird die Arbeitswelt umkrempeln – doch ist die deutsche Wirtschaft dafür aufgestellt? Darüber diskutierten beim Podiumsgespräch des Personalmagazins Enzo Weber, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Julia Bangerth, CHRO und stellvertretende Vorstandsvorsitzende Datev sowie Vorstandsvorsitzende Deutsche Gesellschaft für Personalführung, Ana Dujić, Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, und Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitsgeberverbände und Vorsitzende des Verwaltungsrats der Bundesagentur für Arbeit. Reiner Straub und Matthias Haller vom Personalmagazin moderierten das Spitzengespräch. Die Botschaft war eindeutig: Für Unternehmen ist es entscheidend, die KI-Transformation nun schnell und konsequent zu gestalten. Deutlich wurde aber auch: Der Wunsch nach Rechtssicherheit und Risikovermeidung ist und bleibt eine Bremse in der Umsetzung.

Das Interesse am Thema ist groß, die rund 300 Stühle vor der Keynote Stage waren zum Personalmagazin-Podium voll besetzt. Sehr gut besucht waren auch die Podien zum Thema "Hybride Zusammenarbeit" mit Florian Kunze, Universität Konstanz, sowie der Live-Podcast von neues lernen mit Anne Burmeister, Universität Köln, zum Wissensaustausch. Für einen philosophischen Blick auf KI-Systeme sorgte Star-Philosoph Markus Gabriel beim Netzwerktreffen von Haufe und Personalmagazin. Er beantwortete dabei kurzweilig grundlegende Fragen - was unterscheidet künstlich von menschlich? Was bedeutet Intelligenz wirklich? - und plädierte für eine Symbiose von Mensch und Maschine.

Preisverleihungen auf der Zukunft Personal Europe

Nicht nur die Messe selbst hatte dieses Jahr ein Jubiläum zu feiern, sondern auch der HR Innovation Award. Dieser wurde zum zehnten Mal verliehen und verzeichnete rund 1.000 Einreichungen – eine beeindruckende Zahl. Wer die diesjährigen Award-Sieger sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Auch darüber hinaus bietet die ZP Europe immer die Gelegenheit, besonders innovative Tools, Angebote und Player der HR-Szene auszuzeichnen. So wurden bei der Preisverleihung "Deutschlands Beste Jobportale" am ersten Messetag Online-Jobbörsen und Jobsuchmaschinen ausgezeichnet, mit denen Arbeitgeber sowie Bewerberinnen und Bewerber die besten Erfahrungen gemacht haben. Alles zu den Gewinnern 2025 lesen Sie hier.

Ausblick auf die ZP Europe 2026

Die nächste Zukunft Personal Europe ist für den 15. bis 17. September 2026 angekündigt. Die Vorzeichen für dieses Event sind sehr positiv, wie die schon sehr gut gefüllte Pree-Booking-Wall auf der diesjährigen Messe verriet.

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