Sechs Thesen: Was Unternehmen gegen den Fachkräftemangel tun
Thesen:
- Unternehmen müssen als Arbeitgeber deutlich attraktiver werden
- Kompetenzentwicklung muss zeitgemäß sein
- Rekrutierung neu aufsetzen
- Routineaufgaben der Mitarbeiter müssen konsequenter automatisiert werden
- Dezentrale Arbeitsmodelle mindern Standortnachteile
- Personalbedarfsplanung muss vernetzter und systematischer werden
Inga Dransfeld-Haase, Personalchefin Nordzucker AG, Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager, sagt:
Personaler, wie auch die Unternehmensleitung samt Betriebsräten, sollten sich in puncto Kompetenzentwicklung zunächst bewusst darüber werden, in welcher Form die Mitarbeiter sich heute in ihrem Job weiterbilden, wo es privat und wo es vom Unternehmen organisiert stattfindet und wie sich die Kompetenzentwicklung entsprechend verändern sollte. Der gemeinsam ermittelte Ist-Zustand sollte aufgenommen, kritisch bewertet und mit den Bedürfnissen der betroffenen Mitarbeiter abgeglichen werden. Das funktioniert allerdings nicht bei allen Mitarbeitern gleich gut. Einige werden neue Angebote annehmen, andere tun sich schwer damit.
Daher empfehle ich, die Politik der kleinen Schritte zu gehen, und Mitarbeiter Stück für Stück mit neuen Fähigkeiten zu konfrontieren. Moocs (massive open online course) sind beispielsweise eine sehr zeitgemäße Möglichkeit, neue Kompetenzen in einer überschaubaren Zeit und kostenfrei zu erlernen. Zudem führt auch der Austausch mit anderen Fachbereichen zu neuen Erkenntnissen für den eigenen Arbeitsbereich. Idealerweise sollte der Mitarbeiter über sein eigenes Weiterbildungsbudget verfügen, um sich neue Kompetenzen aus eigenem Antrieb anzueignen und damit auch gleichzeitig den Grundstein dafür zu legen, weitere berufliche Perspektiven für sich im Unternehmen zu schaffen.
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