Weiterbildung: Studienaktie ermöglicht Bildungsprojekte

Mithilfe eines Studienaktienmodells können Wissbegierige in der Schweiz ihre Weiterbildung finanzieren: Der gemeinnützige Verein "Studienaktie.org" sucht für die Interessierten Privatinvestoren. Das Konzept könnte auch in Deutschland bald Erfolg haben.

Lars Stein ist der Gründer des Studienaktienmodells in der Schweiz. Er entwickelte die Idee dazu, als er selbst auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für sein Studium war. Die staatlichen Förderungsmöglichkeiten kamen für ihn nicht infrage, also entschied er sich dafür Privatinvestoren zu suchen, denen er anschließend – erfolgsabhängig verzinst – das Darlehen für sein Studium zurückzahlte.

Das ist heute auch das Grundprinzip und Geschäftsmodell des gemeinnützigen Vereins mit Sitz in St. Gallen. Einerseits richtet sich das Angebot an Bildungswillige, die auf der Suche nach Beratung und Finanzierung sind, andererseits wendet der Verein sich auch gezielt an Investoren, die bereit sind, den Bildungsaspiranten ein Darlehen für die Zeit ihres Projekts zu gewähren. Zusätzlich sollen in Zukunft auch Stiftungen und andere Finanzierungspartner wie Unternehmen die Aspiranten unterstützen.

Coaching unterstützt Kandidaten bei Bildungs- und Finanzkonzept

Damit sich die Kandidaten in der Bildungslandschaft besser zurechtfinden, gibt es auch ein Coaching-Konzept: Der Verein unterstützt potenzielle Kandidaten dabei, einen Lebensentwurf zu gestalten. Die Aspiranten sollen dazu reflektieren, was ihre Ziele sind und inwiefern ihr Bildungsprojekt dazu passt. Dabei darf natürlich auch ein solider Finanzplan nicht fehlen. Hier regen die Verantwortlichen die Bildungswilligen dazu an, sich darüber klar zu werden, wie viele finanzielle Mittel ihnen zur Verfügung stehen, wie viel sie zusätzlich brauchen, ob es Sinn macht, ein Darlehen anzunehmen und wann sie dieses problemlos zurückzahlen können.

Erst wenn diese grundlegenden Aspekte geklärt sind, geht Studienaktie auf die Suche nach potentiellen Investoren für das individuelle Projekt. Doch der Coaching-Prozess ist an dieser Stelle nicht zu Ende: Die Coaches begleiten die Kandidaten nach Auskunft des Vereins auch während ihres Bildungsprojekts und stehen ihnen dabei als Ansprechpartner zur Seite. Grundlage des Coachings sei dabei der Ansatz, den Aspiranten den Impuls zum Weiterdenken zu geben und ihnen den Weg in die Eigenverantwortung zu weisen.

Das Modell ist aktuell noch auf die Schweiz beschränkt - deutsche Bildungsaspiranten können sich daher bisher nur bewerben, wenn sie ihr Projekt in der Schweiz umsetzen möchten. Wer sich gerne auf dieser Grundlage in Deutschland weiterbilden möchte, kann aber dennoch hoffen: Laut Auskunft von Studienaktie ist die Eröffnung eines Büros in Deutschland geplant.  

Weitere Informationen finden Sie unter www.studienaktie.org.

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