So motivieren Unternehmen ihre Mitarbeiter zum Lernen

Die Coronapandemie hat nicht nur die Digitalisierungslücken vieler Unternehmen aufgezeigt, sondern auch verdeutlicht, wie wichtig betriebliche Weiterbildungsangebote sind. Doch häufig stehen viele Personaler vor dem gleichen Problem: Die Mitarbeitenden bleiben passiv und nutzen die Lernangebote nicht. Was fehlt, ist die Motivation. Sechs Learning Hacks helfen hier weiter.

Selbst wenn eine moderne Learning-Management-Lösung im Unternehmen vorhanden ist, heißt das nicht automatisch, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sie auch regelmäßig nutzen. Schon bei der Einführung sollten die Weiterbildungsverantwortlichen kräftig die Werbetrommel für die neue Lösung rühren. Kennen die Mitarbeitenden die Lösung, ist der erste Schritt erreicht. Danach heißt es, die Motivation aufrechtzuerhalten, die Learning-Management-Lösung zu nutzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Führungskräfte und HR-Verantwortliche dem Lernen an sich – egal ob mit technischer Lösung oder ohne – eine hohe Bedeutung zusprechen und dies auch den Mitarbeitenden vermitteln. Die folgenden Tipps helfen dabei.

Learning Hack 1: Konkrete Planung erstellen

Es ist sinnvoll, den Mitarbeitern einen Plan mit auf den Weg zu geben und ganz klar darzustellen, was von Ihnen erwartet wird. Dabei sollten die Erwartungen allerdings weder zu hoch noch zu niedrig gesteckt werde. Realistische Pläne helfen dabei, Ziele aufzustellen, auf die die Mitarbeiter auch wirklich hinarbeiten können. Gleichzeitig sollten Lernziele grundsätzlich im Kontext der Unternehmensziele gesehen werden, garantieren doch die passend geschulten Mitarbeiter langfristig den Unternehmenserfolg. Hierbei ist es gerade für den Mittelstand unabdingbar, auch aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen und die im Unternehmen vorhandenen Skills und Kompetenzen mit dem abzugleichen, was für die Zukunft benötigt wird.

2. Lernzeiten einräumen

Oft fällt das hinten über, was am wenigsten wichtig erscheint. Im Berufsalltag ist das leider sehr häufig das Learning. Daher sollten Personalverantwortliche ihren Mitarbeitern unbedingt Lernzeiten einräumen. Ob dies eine Stunde in der Woche ist oder monatlich in "Development Days" geschieht, ist im Prinzip egal. Wichtig ist nur, dass die Mitarbeiter ebendiese Zeit eingeräumt bekommen, um sich wirklich mit ihrer Weiterentwicklung auseinandersetzen zu können. Sinnvoll ist es auch, die eingeräumte Zeit mit kleinen Zwischenzielen zu kombinieren, um so weitere Impulse zum Lernen zu liefern.

3. Im Austausch bleiben

Learning und persönliche Weiterentwicklung brauchen in jedem Fall persönliche Beratung. Personaler sollten regelmäßig in kurzen Check-ins mit ihren Angestellten über den Fortschritt des Learnings und eventuelle Fragen und Anregungen reden. Hierbei kann auch festgestellt werden, was die Wünsche der Angestellten sind und beispielsweise können Entwicklungspläne besprochen werden. Innerhalb dieser Entwicklungspläne kann beispielsweise festgehalten sein, welche Skills Angestellte für eine bestimmte Position benötigen. Durch die klaren Vorgaben können die Mitarbeiter dann genau auf Ziele hinarbeiten.

4. Die verschiedenen Lernpräferenzen berücksichtigen

Jeder Mensch ist anders, also lernt auch jede Person anders und priorisiert unterschiedliche Lernarten. Während die einen besser mit kurzen Erklärvideos in Sprints lernen, profitieren die anderen eher davon, sich mit Hilfe von Texten Themen selbst anzueignen. Genau das sollten Personalerinnen und Personaler berücksichtigen und so verschiedene Lerninhalte zur Verfügung stellen.

5. Personalisierte Lernempfehlungen geben

Um Mitarbeiter dazu zu motivieren, sich weiter mit Lerninhalten über Pflichtschulungen hinaus zu befassen, kann angedacht werden, Empfehlungen neben den eigentlichen Inhalten zu platzieren. Dabei bieten moderne LMS verschiedene Möglichkeiten, diese Empfehlungen zu personalisieren. Sie können beispielsweise auf Basis des bisher erlernten Themas, der Bewertungen oder des Verhaltens des oder der Lernenden getroffen werden. Passende personalisierte Empfehlungen können – so ähnlich wie auf Streaming-Plattformen wie Youtube und Netflix – dazu führen, dass die Mitarbeiter sich immer mehr mit den Inhalten auseinandersetzen.

6. Social-Learning-Angebote einräumen

Gemeinsam lernt man besser. Zu diesem Schluss ist wohl jeder schon einmal gekommen. Daher können Social-Learning-Angebote sehr geeignet sein, um bei den Mitarbeitenden mehr Begeisterung zu schaffen, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. So können sich Kolleginnen und Kollegen beispielsweise bei einem Learning Lunch Lerninhalte gegenseitig näherbringen. An dieser Stelle sollte auch das Thema Coaching und Mentoring nicht vernachlässigt werden. Learning besteht nicht nur aus E-Learnings und LMS, auch der persönliche menschliche Kontakt spielt eine wichtige Rolle. Ein persönlicher Ansprechpartner kann eventuell besser aufzeigen, was in einem LMS nie zur Sprache gekommen wäre. Das funktioniert auch in digitaler Form über Kollaborationstools wie Teams oder Zoom.


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