
Zweieinhalb Monate haben Personalchefs und Betriebsräte der Deutschen Bahn die Personalplanung überprüft, damit sich die Blamage mit den Mainzer Engpässe nicht wiederholt. Das Ergebnis: Die Bahn will nächstes Jahr mehr Personal einstellen - und nicht nur Fahrdienstleister.
Konkret will die Deutsche Bahn im kommenden Jahr 1.700 Mitarbeiter zusätzlich unter Vertrag nehmen. Das kündigte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber an. 1.250 Beschäftigte sollen dauerhaft bei dem Unternehmen bleiben, die übrigen 450 zunächst befristet eingestellt werden. Die Angestellten mit befristeten Verträgen sollen vor allem helfen, Überstunden und Urlaubsansprüche des Stammpersonals abzubauen, wie Weber sagte. Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, erwartet, dass auch diese Beschäftigten später bei der Bahn bleiben. "Denn der Abbau von Mehrarbeit ist auch danach noch nötig", sagte Kirchner.
Investition in neues Personal kostet einige Millionen Euro
Von den 1.700 neuen Mitarbeitern werden nach Angaben Webers rund 1.000 in der Infrastruktur beschäftigt, 400 davon in den Stellwerken, 400 bei der Instandhaltung. Auch rund 200 Lokführer seien zusätzlich eingeplant. Weber fügte hinzu, bereits in diesem Jahr würden 860 Fahrdienstleiter eingestellt, 400 mehr als zuvor geplant. Das von 2014 an geplante neue Personal werde die Bahn rund 50 Millionen Euro jährlich kosten.
Personalengpässe sollen zur Vergangenheit gehören
Die zweieinhalb Monate, in der die Personalplanung überprüft wurde, hätten sich gelohnt. "Wir sind noch lange nicht am Ende, aber in der richtigen Richtung", sagte Kirchner zu der Verständigung mit der Bahnspitze. Dazu gehört auch eine tarifliche Vereinbarung, wonach Mehrarbeit langfristig auf Arbeitszeitkonten übertragen werden kann.
Im Sommer waren durch fehlende Fahrdienstleister am Mainzer Bahnhof wochenlang Züge im Regional- und Fernverkehr ausgefallen. Das soll mit der neuen Personalplanung verhindert werden.
Am 2. April 2014 soll bei einem weiteren Treffen eine Zwischenbilanz gezogen werden.
Die Bahn hat schon vor dem Mainzer Debakel ihre Rekrutierung und das Personalmarketing neu aufgestellt. Das Personalmagazin berichtet in Ausgabe 10/2013 darüber.
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