Mobile Recruiting: Bewerbungsprozess zu wenig mobil optimiert

Beim Thema Mobile Recruiting können Unternehmen nicht mit der rasanten Entwicklung auf der Bewerberseite Schritt halten. Die Anzahl der mobil optimierten Karriereseiten nimmt zwar zu, aber viel zu langsam. Das zeigt die neue Auflage der Mobile-Recruiting-Studie der Digitalagentur Wollmilchsau.

2014 waren nur 22 Prozent der im Rahmen der Mobile-Recruiting-Studie untersuchten Karriereseiten mobil optimiert, 2015 immerhin schon knapp die Hälfte (49 Prozent) und in diesem Jahr sind 61 Prozent der Online-Karriereangebote von 160 börsennotierten Unternehmen mobil-optimiert.

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Damit stiegt die Anzahl der mobil optimierten Karriereseiten zwar um zwölf Prozentpunkte, doch hinken die Firmen damit dennoch der rasanten Entwicklung auf der Nutzerseite deutlich hinterher.

70 Prozent der Deutschen nutzt mobiles Internet

Der Anteil der deutschen Bevölkerung, die das mobile Internet nutzt, ist 2015 laut statistischem Bundesamt auf 70 Prozent angestiegen. In diesem Jahr dürfte die Zahl der mobilen Internetnutzer noch um einiges höher liegen. Unternehmen, die ihre Karriereangebote nicht für mobile Geräte optimieren, verlieren jede Menge potenzielle Bewerber.

Sorgenkind mobile Bewerbung

Die Bestandsaufnahme der Digitalagentur Wollmilchsau macht außerdem deutlich, dass die Hürden für eine mobile Bewerbung noch viel zu hoch sind. Das zeigt ein Blick auf die einzelnen Bestandteile des mobilen Bewerbungsprozesses.

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Die Stellenangebote sind nur bei 56 Prozent der untersuchten Unternehmen mobil-optimiert, das Bewerbungsformular ist es nur bei 31 Prozent der Firmen. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen bieten die Möglichkeit des Social Connect, also eine Verknüpfung mit dem Xing- oder Linkedin-Profil des Bewerbers.

Mobile Application Journey: Das Nutzerverhalten in den Mittelpunkt stellen

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die meisten Unternehmen noch nicht mit dem Nutzungsverhalten ihrer Zielgruppe auseinandersetzen. Die Wollmilchsau GmbH hat eine „Mobile Application Journey“, also einen idealtypischen Verlauf einer mobilen Bewerbung, erstellt. Diese gliedert sich in die beiden Phasen Orientierung und Bewerbung.

Die Orientierungsphase: Informationen sammeln

Während der Orientierungsphase folgt aus der jeweiligen Situation des Bewerbers heraus – sucht er aktiv oder passiv nach einer neuen Stelle – die Besinnung auf das eigentliche Bedürfnis. Je nach Bedürfnis holt der Bewerber passende Informationen ein. Das können allgemeine Unternehmensinformationen oder Inhalte zu speziellen Karrierestufen oder Positionen sein. Je nach Bedürfnis erfolgt die Suche unterschiedlich, etwa direkt über die Webseite des Unternehmens oder über die Suche via Google beziehungsweise verschiedene Jobsuchmaschinen.

Die Bewerbungsphase: Mobile Angebote verhindern Frust

In der Bewerbungsphase wird zwischen vier Schritten unterschieden. Der Bewerber informiert sich erstens auf dem mobilen Auftritt des Unternehmens. Er navigiert zweitens zur Stellenbörse auf der Suche nach einem passenden Job und steuert – wenn er fündig geworden ist – drittens das Bewerbungsformular an. Im Idealfall muss er keine langen Formulare ausfüllen oder verschiedene Dokumente hochladen, sondern kann viertens per Social Connect seine persönlichen Karriere- und Kontaktinformationen von Xing oder Linkedin freigeben. Ist einer der vier Schritte nicht mobil-optimiert, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein Kandidat frustriert abspringt.


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