Linkedin-Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit

Mitarbeiter und Personaler haben oft einen unterschiedlichen Blick auf die Situation in den Unternehmen. Das macht eine Umfrage von Linkedin Deutschland deutlich. Das überraschende Ergebnis: Personaler schätzen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter wesentlich geringer ein, als diese tatsächlich ist.

Rund 3.500 HR-Verantwortliche sowie über 10.000 Fach- und Führungskräfte in acht Ländern wurden im Juli 2016 befragt. In Deutschland nahmen an der Umfrage 503 HR-Verantwortliche und 1.000 Arbeitnehmer teil. Im internationalen Vergleich zeigt sich: Die Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich wohler in ihrer beruflichen Tätigkeit als in den anderen Ländern von Frankreich bis Australien, von Singapur bis USA. 56 Prozent der deutschen Befragten gaben an, "erfüllt" oder "sehr erfüllt" in ihrem Job zu sein.

Geringere Arbeitszufriedenheit bei Frauen

Dieses Ergebnis dürfte die HR-Verantwortlichen freuen, denn sie schätzen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter wesentlich geringer ein. So gehen Personaler davon aus, dass jeder vierte Mitarbeiter "gar nicht" oder "nicht sehr erfüllt" ist. Tatsächlich ist das aber lediglich bei jedem Zehnten der Fall. Frauen liegen bei der Jobzufriedenheit etwas hinter den Männern, sowohl bei der tatsächlichen Zufriedenheit als auch bei der von den HR-Verantwortlichen geschätzten.

Faktoren für die Mitarbeiterzufriedenheit: Gehalt wird von Personalern überbewertet

Wenn es darum geht, welche Faktoren zur Zufriedenheit der Deutschen im Job beitragen, schätzen die HR-Experten den Faktor "Gehalt" am wichtigsten ein (45 Prozent), gefolgt von der Beziehung mit den Kollegen (33 Prozent) und der Beziehung zum Vorgesetzten (28 Prozent). Befragt man allerdings die Arbeitnehmer, ergibt sich ein anderes Bild: Um am Arbeitsplatz glücklich zu sein, steht für sie die Beziehung zu den Kollegen an erster Stelle (38 Prozent), gefolgt von Gehalt (35 Prozent) und der Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen zu können (32 Prozent). Den dritten Punkt unterschätzen die Personaler. In ihrer Einschätzung kommt dies erst an neunter Stelle mit einer Zustimmung von 13 Prozent.

Arbeitgebermarke stärken: Tipps für die Praxis

Um entsprechend dieser Studienergebnisse den Wert der eigenen Arbeitgebermarke zu stärken, hat Barbara Wittman, Direktorin Talent Solutions und Mitglied des Führungsteams bei Linkedin Deutschland, Österreich, Schweiz, folgende Tipps für Unternehmen:

  • Stärken Sie Ihre Arbeitgebermarke online. Der Großteil der Jobsuchenden informiert sich vor einer Bewerbung auf der Unternehmenswebseite oder den Social-Media-Profilen des Unternehmens. Stellen Sie daher sicher, dass auf diesen Seiten deutlich wird, warum genau Ihr Unternehmen ein toller Arbeitgeber ist.
  • Machen Sie deutlich, wofür Ihr Unternehmen steht. 60 Prozent der befragten Deutschen würden nicht in ein Unternehmen wechseln, von dem sie nicht die Werte kennen oder mit dem sie sich nicht identifizieren können. Erläutern Sie im Detail, was es bedeutet, für Ihr Unternehmen zu arbeiten.
  • Zeigen Sie Beispiele. Fotos und Videos eignen sich perfekt, um die Unternehmenskultur und den Unternehmensalltag mit den Mitarbeitern als Protagonisten authentisch darzustellen. Und es war nie leichter und kostengünstiger, Alltagssituationen mit einer Smartphone-Kamera einzufangen und im Internet zu teilen.
  • Setzen Sie Mitarbeiter als Markenbotschafter ein. Über das Netzwerk seiner Mitarbeiter ist jedes Unternehmen mit einer großen Anzahl an potenziellen neuen Mitarbeitern verbunden. Stellen Sie Ihren Mitarbeitern interessante und relevante Neuigkeiten aus dem Unternehmen zur Verfügung, die sie über ihre Kanäle teilen können.
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