Führung: Frauen streben weniger nach Einfluss

Viele Frauen haben keine Lust auf Macht – so lautet die zentrale Erkenntnis eines Forscherteams von Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt, der Kühne Logistics University in Hamburg und der Ruhr-Universität Bochum. Dies trage dazu bei, dass Frauen auf Führungsposten unterrepräsentiert sind.

Im Rahmen von insgesamt vier Studien, für welche zusammen 1.500 Frauen und Männer befragt wurden, wollen die Forscher herausgefunden haben, dass Frauen weniger gern Anweisungen geben und für andere Entscheidungen treffen sowie weniger nach Einfluss streben als Männer. Dies ist nach ihrer Ansicht auch mit ein Grund dafür, dass Führungspositionen häufiger von Männern eingenommen werden. 

Führungskräfte können den Willen zur Macht lernen

Im Zusammenhang mit dem Artikel "Gender Differences in Leadership Role Occupancy – The Mediating Role of Power Motivation" für die Fachzeitschrift "Journal of Business Ethics", worin sie ihre Forschungsarbeit darstellen, warnen die Autoren Sebastian Schuh, Alina Hernandez-Bark, Niels Van Quaquebeke, Rüdiger Hossiep, Philip Frieg und Rolf van Dick aber davor, die Ergebnisse einseitig oder übertrieben zu interpretieren. Man wolle die bestehende Diskriminierung weder kleinreden noch sie den Frauen selbst in die Schuhe schieben. Die geringer ausgeprägte Machtmotivation stelle nur einen unter mehreren Faktoren da, um die geringe Anzahl von Frauen in Führungspositionen zu erklären.

Laut dem Forscherteam ist der Wille zur Macht sogar lernbar. Führungskräftetrainings können dazu beitragen, die Lust auf Führung zu stärken. Auch Mentorinnen-Programme seien ein erfolgversprechender Weg.

Schlagworte zum Thema:  Mitarbeiterführung, Personalentwicklung