Zu früh gefreut: Einheitlicher Umlagesatz wird erneut aufgeschoben
Und wieder wird ein Reformvorhaben ausgebremst. Seit Jahren wurden mehrere Versuche unternommen, die Umlagekasse für Arbeitgeber zu vereinheitlichen. Das scheint auch notwendig, da es bei gut 150 Krankenkassen eine Vielzahl unterschiedlicher Tarife und Umlagesätze gibt. Was besonders zum Jahreswechsel einigen Arbeitsaufwand verursacht. Denn die unterschiedlichen Varianten müssen in den Stammdaten der Entgeltabrechnung stets aktuell eingepflegt sein. Es geht schließlich um Geld.
Die Vielfalt der Umlagekassen
Arbeitgeber zahlen zur U1 (Aufwendungen aus Anlass der Entgeltfortzahlung bei Krankheit) die verschiedensten Umlagesätze. Zwischen 40 % und 80 % des fortgezahlten Entgelts können Arbeitgeber – je nach Angebot der Krankenkasse - als Erstattungssatz wählen. Je geringer der gewünschte Erstattungssatz, je geringer auch der Umlagebeitrag.
Zum U2-Verfahren (Entgeltfortzahlung bei Mutterschaft und Beschäftigungsverboten) gibt es zwar nur einen einheitlichen Erstattungssatz von 100 %. Doch die anfallenden Umlagebeträge setzt auch hier jede Kasse für sich fest.
Alle Versuche sind bislang gescheitert
In schöner Regelmäßigkeit scheiterten jedoch alle Reformversuche, diesen bürokratischen Aufwand zu vereinfachen. Zuletzt sollte die Reform der Umlagen mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz kommen. Angedacht war eine zentrale Ausgleichskasse, die ihre Tätigkeit am 1.1.2013 aufnehmen sollte. Neben dem zentralen Einzug sollten bundeseinheitliche Umlagesätze eingeführt werden. Doch kurz vor Verabschiedung des Gesetzes noch im Jahr 2011 wurde diese Passage wieder aus dem Gesetzentwurf entfernt – offenbar unter dem Eindruck des ELENA-Datendesasters.
Verzögerung um Jahre
Die neueste Entwicklung lässt nun eine Verzögerung um Jahre erwarten. Denn der Plan einer einheitlichen Umlagekasse ist unter anderem wegen des laufenden Projektes OMS (Optimiertes Meldeverfahren in der sozialen Sicherung) „zurückgestellt worden“, so ein Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) auf Anfrage.
Mit dem Projekt OMS werden konkret umsetzbare Vorschläge für eine Verbesserung der meistverwendeten und aufwändigsten Meldeverfahren u.a. im Bereich der deutschen Sozialversicherung erarbeitet. Nach dem vorgelegten Projektplan ist vorgesehen, im Dezember 2013 die Projektergebnisse zu präsentieren.
OMS-Ergebnisse müssen abgewartet werden
Eines der Themen, mit denen sich das Projekt beschäftigt, ist die Vereinheitlichung der Umlagekassen. Dieser Vorschlag wird als Verbesserungsvorschlag geprüft. Das bedeutet: Erst nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie kann über mögliche weitere Schritte entschieden werden.
Es wird also Zeit vergehen bis zur Entscheidung, und dann nochmal weitere, bis zu einer möglichen Einführung. Bleibt zu hoffen, dass sich die lange Wartezeit am Ende lohnt.
-
Neue Grenzen bei Minijobs und Midijobs zum 1. Januar 2026
6.855
-
Geschenke an Mitarbeitende und Geschäftsfreunde
6.6861
-
Elektrofahrzeuge: Aufladen im Betrieb und zuhause
5.54342
-
Für Betriebsveranstaltungen gilt ein Freibetrag von 110 Euro
5.055
-
Steuerliche Förderung bei Elektro- und Hybridfahrzeugen
4.931
-
Was passiert bei Überschreiten der Minijob-Grenze?
4.169
-
Neue Entfernungspauschale ab 2026: Auswirkungen auf die Entgeltabrechnung
4.024
-
Aufmerksamkeiten an Arbeitnehmende bis zu 60 Euro steuerfrei
3.365
-
Geschenke: Lohnsteuerpauschalierung nach § 37b EStG
2.919
-
Aktuelle Rechtslage bei Sachbezügen
2.34014
-
Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld soll erneut verlängert werden
03.12.2025
-
Geschenke und Aufmerksamkeiten: Grenze für Streuwerbeartikel
03.12.2025
-
Kleinere Geschenke als Sachbezug bis zu 50 Euro steuerfrei
03.12.2025
-
Geschenke: Lohnsteuerpauschalierung nach § 37b EStG
03.12.2025
-
Aufmerksamkeiten an Arbeitnehmende bis zu 60 Euro steuerfrei
03.12.2025
-
Aktivrente, ELStAM und Geringfügigkeit: 2026 wird für HR sportlich
03.12.2025
-
Fristende für Initialabruf beim DaBPV
27.11.2025
-
Änderung beim Nachweis der Elterneigenschaft in der Pflegeversicherung
27.11.2025
-
Änderungen bei Lohnsteuertabellen und Programmablaufplänen für 2026
26.11.20252
-
Elektrofahrzeuge: Aufladen im Betrieb und zuhause
24.11.202542