Beamte

Lehrerin wird wegen Täuschung bei Gesundheitsprüfung nicht verbeamtet


Lehrerin wegen Täuschung bei Gesundheitsprüfung nicht verbeamtet

Eine Lehrerin verschwieg eine Operation und gesundheitliche Probleme, um ihre Verbeamtung zu erreichen. Dies widerspricht der Vorbildfunktion eines Lehrers und rechtfertigt die Ablehnung wegen fehlender charakterlicher Eignung. Das hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden.

Eine angestellte Lehrerin wollte verbeamtet werden. Im Zuge der hierfür notwendigen amtsärztlichen Untersuchung erklärte sie der zuständigen Amtsärztin, sie sei vor kurzem zur Abklärung einer Bauchraumverhärtung operiert worden. Daraufhin forderte die Amtsärztin von der Lehrerin weitere Unterlagen und wies sie darauf hin, sie könne ihre Erklärung über die Schweigepflichtentbindung auch widerrufen. Dies tat die Lehrerin, vereinbarte aber sogleich einen neuen Termin bei demselben Gesundheitsamt für eine neue amtsärztliche Untersuchung. Diese fand bei einer anderen Amtsärztin statt. Ihr verschwieg die Lehrerin die Operation sowie die Verhärtung, so dass die Amtsärztin ihr die für die Verbeamtung notwendige gesundheitliche Eignung attestieren wollte. Bevor es zur Verbeamtung der Lehrerin kam, fiel die doppelte Untersuchung auf. Die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf lehnte die Bewerbung unter Verweis auf ihre mangelnde charakterliche Eignung als Lehrerin ab.

Täuschung durch die Lehrerin steht der charakterlichen Eignung für eine Verbeamtung als Lehrerin entgegen

Die Ablehnung erfolgte zurecht, wie die zuständige 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen entschieden hat. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Klägerin zu ihren Gunsten getäuscht hat, um die Bauchraumverhärtung zu verschweigen und so täuschungsbedingt ihre gesundheitliche Eignung zu erschleichen.

Dies ist mit dem Leitbild eines Lehrers, wie es die Bezirksregierung zulässigerweise formuliert, nicht zu vereinbaren. Lehrer stellen gerade auch in Ausübung ihrer Erziehungsfunktion ein Vorbild für aufrichtiges und regelkonformes Verhalten dar. Die Bezirksregierung hat dieses Leitbild zu Recht durch das Täuschungsmanöver der Klägerin als nachhaltig beschädigt angesehen. Ihr Vortrag, sie erachte die Verhärtung für medizinisch irrelevant, ist nicht durchschlagend. Bereits die Ausführungen der ersten Amtsärztin mussten der Klägerin deutlich gemacht haben, dass die Verbeamtung auch von der Abklärung der Bauchraumverhärtung abhängen wird. Das Verwaltungsgericht sah in dem Verhalten eine arglistige Täuschung, die selbst bei erfolgter Verbeamtung den Tatbestand der notwendigen Rücknahme einer Ernennung erfüllt hätte.

(Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, Urteil v. 17.9.2025, Aktenzeichen: 1 K 5204/24)

Pressemitteilung des VG Gelsenkirchen vom 17.9.2025

Schlagworte zum Thema:  Beamte , Lehrer
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