Das Kriterium zur Klassifizierung ist die Einteilung der Beschaffungsgüter nach der Möglichkeit, den voraussichtlichen Verbrauch vorherzusagen. Betrachtet man den Verbrauch oder Verkauf an Waren über einen längeren Zeitraum, so ist festzustellen, dass es Beschaffungsobjekte gibt, die in relativ gleichmäßiger Menge verbraucht werden. Bei anderen Gütern ist der Verbrauch saisonbedingt oder durch Trends Schwankungen unterworfen. Schließlich gibt es auch Materialien, deren Verbrauch völlig unregelmäßig ist.
Durch eine Einteilung werden Aussagen über die Art des Verbrauchsverlaufs und damit auch über die Vorhersagegenauigkeit des Materialverbrauchs möglich. Man unterscheidet drei Verbrauchsverläufe (s. Tab. 1):
Einteilung nach dem Verbrauch | ||
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Materialgruppe | Verbrauchsgewohnheit | Vorhersagegenauigkeit |
X-Material | gleichmäßiger Verbrauch | hohe Vorhersagegenauigkeit |
Y-Material | schwankender Verbrauch | mittlere Vorhersagegenauigkeit |
Z-Material | unregelmäßiger Verbrauch | niedrige Vorhersagegenauigkeit |
Tab. 1: Vorhersagegenauigkeit des Materialverbrauchs
Einteilung nach Verbrauchsformen
Teile mit gleichmäßigem Verbrauch (X-Teile) bzw. Bedarf sind beispielsweise Reifen oder Auto-Radios bei der Pkw-Produktion.
Materialien mit schwankendem Verbrauch (Y-Teile) können auch Trend- und Saisonprodukte sein. Gartengeräte und Gartenmöbel sind z. B. Saisonprodukte. Bestimmte Kleidung, Uhren, Schuhe oder andere Gebrauchsartikel können Trendprodukte sein. Trendprodukte sind oft schwerer planbar und ihre absetzbare Menge ist von vielen Einflussfaktoren abhängig. Viele Trendprodukte wurden anfangs in ihrer Nachfragekraft unterschätzt wie z. B. Swatch-Uhren, was Lieferengpässe bewirkte. Bei anderen Trendprodukten kann durch billige Imitate oder Konkurenzprodukte die Nachfrage plötzlich nachlassen.
Teile mit völlig unplanbarem Bedarf (Z-Teile) können langlebige Teile von Maschinen sein, die beim Einsatz der Maschine plötzlich ausfallen. Problematisch sind Teile an Maschinen oder Fahrzeugen, für welche der sofortige Ersatz notwendig ist wie z. B. Saisonmaschinen, Kühlaggregate oder Flugzeuge.
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Vorhandene und verlässliche Verbrauchswerte und Vergangenheitswerte, die auf zukünftige Bedarfe schließen lassen, erleichtern die Planung und die Klassifizierung der Teile und Produkte.
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