Aus der Wissensbilanz ergeben sich Handlungsfelder und Priorisierungen

Die zentrale Aussage der Wissensbilanz lässt sich im Potenzialportfolio darstellen (s. Abb. 1). Es zeigt alle bisher erfassten Bewertungen in einem Bild. Die X-Achse zeigt den Status quo der Bewertung des Intellektuellen Kapitals als Mittelwert. Die Y-Achse zeigt die relative Wirksamkeit des Faktors im System der Wissensbilanz.

Abb. 1: Schema Potenzialportfolio für Intellektuelles Kapital

Für die Interpretation des Potenzialportfolios gelten folgende Hypothesen:

  • Wir investieren die Aufmerksamkeit des Managements und die finanziellen Mittel primär in Faktoren, die auch Wirksamkeit im System entfalten (oberer Teil des Bildes).
  • Entsprechend den Pareto-Regeln wird versucht, den größten (zusätzlichen) Nutzen zu erreichen, indem in Engpassfaktoren investiert wird. Das sind Faktoren, die noch nicht das Niveau erreicht haben, das nötig ist, um die strategischen Ziele zu erreichen.

Mit diesen beiden Hypothesen ergibt sich der linke obere Quadrant als Handlungssektor. Faktoren darin sollen primär entwickelt werden, weil sie noch nicht das notwendige Ausprägungsniveau erreicht haben, allerdings hohe strategische Wirkung erwarten lassen.

Faktoren im rechten Bereich sind zu stabilisieren und brauchen keine unmittelbare Intervention. Faktoren, die zwar in der Basisüberlegung zur Definition der zentralen Einflussfaktoren (2. Schritt) als erfolgskritisch eingeschätzt wurden, sich aber im Zuge der Wissensbilanz als nicht besonders wirksam und (!) als nicht besonders gut ausgeprägt herausstellen, sollen tiefer analysiert werden. Vielleicht ist die Definition unklar oder mehrdeutig, vielleicht handelt es sich um einen Spezialfaktor, der nur in besonderen Teilsystemen Relevanz hat. Bevor hier Ressourcen investiert werden, ist eine weitere Reflexion sinnvoll.

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